Germany’s Next Topmodel ist wahrlich kein Glanzlicht deutscher TV-Hochkultur, dennoch schaffte es das Finale der mittlerweile achten Staffel der Castingshow, gute 20% der Zielgruppe vor die heimischen Flatscreens und zu den Chipstüten zu locken.
Neben jeder Menge Scheinspaß überraschte die Sendung aber mit einem ungeplanten Zwischenfall: Aktivistinnen des deutschen Ablegers der feministischen Organisation Femen (die Seite ist seit gestern down) stürmten in gewohnt barbusiger Manier die Bühne und taten schriftlich ihre Meinung zur Serie kund: „Heidi’s Horrow Picture Show“ hatten sie auf ihre Oberkörper geschrieben, „Kein Foto für Heidi“ skandierten sie – eine Kritik an dem Körperidealen, die GNTM und Klum in den Augen der Feministinnen vertreten. [weiter…]
Archiv des Autors: Barbara Russ
Vanessa Beecroft – das Modell in Mode und Kunst
Die in Italien geborene Vanessa Beecroft weiß mit ihrer Kunst zu polarisieren. An der Grenze dessen, was man weitläufig als guten Geschmack definiert, zwischen Kunst und Mode, weist sie Konventionen und gesellschaftliche Tabus auf, die sonst durch Institutionalisierung unsichtbar geworden sind.
Ihre Installationen und Performancestücke, oft bestehend aus nackten Frauen inszeniert im Raum, stellen die Situation der Frau in Modebusiness, Kunst und Gesellschaft allgemein in Frage. [weiter…]
Vanessa Morin: Understatement aus München
Vanessa Morin ist eine junge, in Konstanz geborene Designerin, die sich vergangenes Jahr gemeinsam mit ihrem Vater in die Selbständigkeit gewagt hat. Die Esmod-Absolventin kehrte nach einem mehrjährigen Abstecher nach Paris, als Designerin bei Damir Doma, zurück in die bayrische Landeshauptstadt, um ihr eigenes Label zu gründen. [weiter…]
Best of the Web – Lesetipps der Woche
Luxury Brands and the ‚Great Gatsby‘ Movie
Lucie Greene von der Finanacial Times hat gesammelt, welche Luxuslabels im Great Gatsby Film auf welche Weise mitmischen. Die Liste liest sich dann auch wie eine – zugegeben, spektakulär inszenierte – Dauerwerbesendung: Moët & Chandon, Miu Miu und Prada, Tiffany & Co, Brooks Brothers und viele mehr.
Die Wechselwirkung zwischen Marke und Film hat sich aber längst über reines Produkt Placement und Merchandise hinaus zu einem komplexen Business ausgeweitet, eine Beziehung, die hier unter die Lupe genommen wird. [Financial Times] [weiter…]
News Radar – Galliano, Met Gala, Baltic Fashion Award, International Woolmark Prize, Isabella Blow

John Galliano im umstrittenen Outfit. Bild via.
Parsons sagt Workshop mit John Galliano ab
Der vor Kurzem angekündigte Workshop am Parsons Institut in New York, gegen den sich Studenten mit einer Petition wehrten, ist nun gecancelt worden. In der E-Mail, die an alle Studierenden versandt wurde, wird nicht klar formuliert, ob dieser Entschluss von der Schule oder dem Designer ausging. [Fashionista] [weiter…]
Don’t Wear Our Fashion – wenn das Marken-Image kippt
Für eine Marke, insbesondere im Luxusbereich, ist es von elementarer Bedeutung, wer sich mit ihr identifiziert und warum. Luxusmarken müssen, um ihre Marge und ihren Status zu rechtfertigen, ihre Produkte verknappen und sich mit der richtigen Art von Kunden assoziieren; präferiert werden solche, die reicher, schöner oder modischer sind als die Masse.
Bis zu einem gewissen Grad ist das steuerbar – über Preis, Werbung, Testimonials und Grad der Sophistication der Marke. Manchmal geschieht es aber, dass trotz aller Vorsicht die Klientel – und somit das Markenimage kippt.
Berühmte Beispiele und deren erfolgreiche oder weniger erfolgreiche Strategien aus der Assoziationsfalle. [weiter…]
3D-Printing in der Mode – Code statt Handarbeit
Wie die derzeit stattfindende Ausstellung am London College of Fashion zeigt, sind die Möglichkeiten, die das 3D-Printing für die Mode eröffnet, beinahe unbegrenzt – die einzige Einschränkung scheint das menschliche Vorstellungsvermögen zu sein.
Die Avantgarde der 3D-Print nutzenden Modemacher pusht aber genau diese vermeintlichen Grenzen. Eine Auswahl an wahrlich visionären Anwendungsbeispielen und die ungelösten Probleme dieser Technik – ein Blick durchs Schlüsselloch der Zukunft. [weiter…]
Best of the Web – Lesetipps der Woche

Nicolas Ghesquière im Interview. Bild via.
Nicolas Ghesquière Finally Speaks on Why he Left Balenciaga – BoF
Nicolas Ghesquière bricht gegenüber Jonathan Wingfield vom System Magazine sein Schweigen nach dem Weggang bei Balenciaga, Business of Fashion hat ein exklusives Exzerpt der Unterhaltung vorab veröffentlicht.
„Hauptanklagepunkte“ des Designers: Alleingelassensein, Unverständnis für die DNA des Hauses und das Fehlen von Kultur. „I never had a partner, and I ended up feeling too alone. I had a marvellous studio and design team who were close to me, but it started becoming a bureaucracy and gradually became more corporate, until it was no longer even linked to fashion. In the end, it felt as though they just wanted to be like any other house.“ [BoF] [weiter…]
The Rules of Comeback – Petition gegen John Galliano
Die Regeln sind eigentlich klar: Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, dürfen sich Ausrutscher erlauben, müssen es teils sogar, um im Gespräch zu bleiben. Vieles wird verziehen, kann der Karriere gar förderlich sein, sie aber auch zerstören – man denke an Lindsay Lohan, Charlie Sheen oder Britney Spears.
Was einem Skandal folgt sind die goldenen Regeln der Comeback-PR: öffentliche Reue, Rehab, und schließlich Rehabilitation – bis zum nächsten Rückfall.
2011 fiel John Galliano mit antisemitischen Äußerungen öffentlich in Ungnade, nun ist er als Professor am Parsons Institute in New York angekündigt (wir berichteten), einige Studierende wehren sich jedoch mit einer Petition dagegen. [weiter…]
Cutting Age – Yohji Yamamoto und das Altern
Das Genie Yohji Yamamotos in Worte zu fassen ist eine unbewältigbare Aufgabe. Seine Kreationen als Oversized, seine Farbpalette als „hauptsächlich schwarz“ zu bezeichnen, ist in etwa so, als würde man Michael Jackson einen Popsänger nennen, oder Picasso einen Kubisten: Es stimmt zwar, aber es lässt so vieles, Tieferes, ungesagt. Gestern Abend zeigte der Meister der Dekonstruktion, der zusammen mit Rei Kawakubo in den 80ern die Mode revolutionierte, seine ikonischsten Outfits anlässlich des Gallery Weekends in Berlin unter dem Titel „Cutting Age„, präsentiert von Audi.
Eine philosophische Zeitreise. [weiter…]











