Selbstverteidigung oder Victim-Blaming? Anti-Rape Pants verursachen Empörung

Die Schuld beim Opfer zu suchen, wenn eine sexuelle Straftat stattgefunden hat, ist vielerorts noch immer gängige Praxis. Vor allem in den amerikanischen Medien wird gerne diskutiert wie Vergewaltigungen vermieden werden können und wo die Verantwortung liegt. Verantwortungsvoll trinken, sagen einige, nicht zu aufreizend angezogen sein, andere (Mit einer solchen Aussage eines kanadischen Polizisten wurde die Idee zu den weltweit stattfindenden Slutwalks geboren) – eine Teilschuld bleibt so immer am Opfer hängen. Nun entwickelte ein Team zweier junger Frauen aus New York eine Unterhose, die „rape-proof“ sein soll und verursachte eine Welle der Entrüstung in den Medien.  [weiter…]

Rick Owens SS14 – der Catwalk als Plattform für Gesellschaftskritik

Rick Owens‘ SS14 Präsentation schlägt derzeit Wellen in der Presse. Vielerorts gelobt, doch auch kritisiert wird seine Wahl, eine Tanzgruppe großenteils dunkelhäutiger, großenteils übergewichtiger Frauen auf die Bühne zu schicken. Fest steht, hier ist ein Bruch der Modewochenkonventionen geschehen, der genauer betrachtet werden sollte. Und wenn man sich Rick Owens bisherige Laufbahn, seine Philosophie zu Gemüte führt, wird klar, dass es hier nicht einfach mit einem „danke für die Diversity auf dem Catwalk“-Statement getan ist. Da beginnt die Dekonstruktions-Arbeit dieser Performance eigentlich erst. [weiter…]

Die verlorene Aussage, oder: das Ende der Mode?

I shop, therefore I am. Barbara Kruger.

„I shop, therefore I am“, Barbara Kruger.

Kürzlich, in einem Gespräch mit  Freunden, in welchem es um Mode ging, kam folgende Frage auf: was hat die Mode heute noch zu sagen? In der Vergangenheit, so einer meiner Gesprächspartner, sei die Mode stets der Gesellschaft vorausgeeilt.
Nun suche sie immer wieder Zuflucht in „Retro“ und „Vintage“, verliere sich in ewigen Neuauflagen der Vergangenheit. Doch dies seien letzten Endes nur Euphemismen für ein und dasselbe Problem: die Mode tue nichts mehr für die Menschen, außer – so wandte ich scherzhaft ein – zu verursachen, dass er sich zu fett fühle. Doch warum ist das so, warum trifft die Mode im 21.Jahrhundert keine Aussagen mehr? Eine Spurensuche.  [weiter…]

Heidi Horror Picture Show – Das Model als Politikum

Germany's Next Topmodel Finale, Femen Aktivistin.

Germany’s Next Topmodel Finale, Femen Aktivistin stört.

Germany’s Next Topmodel ist wahrlich kein Glanzlicht deutscher TV-Hochkultur, dennoch schaffte es das Finale der mittlerweile achten Staffel der Castingshow, gute 20% der Zielgruppe vor die heimischen Flatscreens und zu den Chipstüten zu locken.
Neben jeder Menge Scheinspaß überraschte die Sendung aber mit einem ungeplanten Zwischenfall: Aktivistinnen des deutschen Ablegers der feministischen Organisation Femen (die Seite ist seit gestern down) stürmten in gewohnt barbusiger Manier die Bühne und taten schriftlich ihre Meinung zur Serie kund: „Heidi’s Horrow Picture Show“ hatten sie auf ihre Oberkörper geschrieben, „Kein Foto für Heidi“ skandierten sie – eine Kritik an dem Körperidealen, die GNTM und Klum in den Augen der Feministinnen vertreten.  [weiter…]