Paris Couture SS14: Im Westen nicht viel Neues

Paris Haute Couture SS14

Paris Haute Couture SS14, Bild via

Die Pariser Haute Couture Woche sollte als ein Spielfeld der kreativen Ideen zu verstehen sein, also eine Verkaufsdruck-freie Zone, in welcher sich kreative Genies ausleben und die Grenzen des Zeitgeistes ausloten können.
Doch längst fungiert sie nicht mehr als die Messlatte für die Crème de la Crème der modischen Visionäre unserer Zeit: seit einigen Saisons scheint es, bis auf wenige Ausnahmen (z.B. hier und hier) nur noch ein exklusives Werbetool für ohnehin zu Konglomeraten gehörende Häuser zu sein, die sich eigentlich gar nicht so weit aus dem Fenster lehnen und lieber von den Massen geretweetet und gere-gramt werden wollen.
Das Ergebnis: die Kollektionen sind mittelmäßig, die Ideen wiedergekaut, der einstige Modeolymp der Haute Couture-Schauen verkommt zu einem Pinterest-Board der Mittelmäßigkeit, dessen Qualität an seiner Viralität gemessen wird. [weiter…]

Paris Haute Couture SS14: Serkan Cura

Paris Haute Couture SS14, Serkan Cura

Paris Haute Couture SS14, Serkan Cura, Bild via

Wenn man Iris van Herpen, die diesmal leider keine Präsentation zur Pariser Couture Woche gab, als die  Prinzessin der Avantgarde-Mode sehen möchte, dann ist ihr Gegenpart wohl Serkan Cura.
Sie ist die unumstrittene Herrscherin über das Digitale, über die Innovation durch Technologie und er, er benutzt ganz Back to the Roots Naturprodukte: Federn, Leder, Fell, Bast, selbst die Stacheln von Stachelschweinen kommen bei ihm auf ungewöhnliche Art zum Einsatz. [weiter…]

Paris Haute Couture SS14: Yiqing Yin

Yiquing Yin Couture SS14

Yiquing Yin Couture SS14

Mit ihrer Kollektion unter dem Titel „Moth“ imitierte die in Paris lebende Chinesin Yiqing Yin die Schönheit der Natur zur Dämmerung: Ums Licht tänzelnde Falter, ein zarter Flügelschlag, ein emsiges Schwirren, die mysteriöse Verwandlung von der Raupe über den Kokon bis hin zum geflügelten Wesen – Yiqing Yin lässt den Sonnenuntergang auf der Heide gekonnt mit mythischen Anklängen verschmelzen. [weiter…]

Paris Haute Couture SS14: On Aura Tout Vu

On Aura Tout Vu, SS14 Paris Haute Couture

On Aura Tout Vu, SS14 Paris Haute Couture

„Light & Shadow“ war das Thema bei der Haute Couture Show von On Aura Tout Vu – eine einfache, wie vielseitig interpretierbare Inspiration. Bei On Aura Tout Vu – was soviel heißt wie „You think you’ve seen it all“ – entschied man sich sowohl mit schwraz-weiß Kontrasten, als auch mit Licht und dessen Absenz zu spielen.
Das Ergebnis: eine faszinierende Welt aus hell und dunkel, reflektierend und absorbierend, erleuchtet und leuchtend. [weiter…]

A Life in Pictures: Franck Sorbier

Franck Sorbier Haute Couture AW12

Franck Sorbier Haute Couture AW12

“Making a pretty dress is not what interests me. It has to have everything around it. A context that tells a story.” – Franck Sorbier
Seit 2005 hat das französische Haus Franck Sorbier vollen Haute Couture Status, seit 1991 ist der Kreateur auf der Paris Fashion Week aktiv, doch wenige kennen das Label, beziehungsweise das kreative Genie hinter diesem. Dabei ist Sorbier wohl einer der letzen großen Künstler der Haute Couture, ein Meister seines Handwerks. [weiter…]

Paris Haute Couture – Auf Nummer Sicher?

Iris van Herpen Haute Couture A/W13

Iris van Herpen Haute Couture A/W13

In einem am Montag erschienen Interview mit Fashionista übte Suzy Menkes, ihres Zeichens Modekritikerin ersten Ranges, Kritik am momentanen Zustand der Pariser Haute Couture: „Haute couture in Paris used to be my favourite – in the days of John Galliano at Dior and the great Saint Laurent shows. Now there is not much couture left“, sagte sie auf die Frage hin, welche Modewoche sie am liebsten möge. Und tatsächlich, besonders viel wirklich „Hohes“ lässt sich derzeit nicht finden auf den Laufstegen der Haute Couture.
Dabei ist Haute Couture längst keine Verkaufsveranstaltung mehr, sondern ein kostenintensives Imagetool der großen Modehäuser, in der ein Feeling, ein Konzept verkauft werden soll, für das die Marke steht, aber auch ein Barometer für den Stand der Kultur, die Megatrends der Gesellschaft, die Grenzen der Kunst.
Wieso also toben sich die – oft jungen – Designer in diesem „Labor der Ideen“ nicht aus; zeigen was sie können, welche Fragen sie umtreiben? [weiter…]

Kunststücke: Zaha Hadid für United Nude

Zaha Hadid für United Nude

Zaha Hadid für United Nude

United Nude überraschte Anfang des Monats mit einer futuristischen Haute Couture Schuhkollektion, deutlich die Handschrift von Architektin Zaha Hadid tragend. Hadid ist bekannt für futuristisch, aber gleichzeitig organisch wirkende Formen, die sich dynamisch entfalten. Die Nova genannte Linie ist in den Größen 35 bis 40 in ausgewählten Läden und online erhältlich, allerdings auf 100 Stück pro Farbe limitiert und nicht ganz billig. 1500€ kostet ein solches Kunstwerk, das dann eher auf ein Podest als auf Asphalt gehört.  [weiter…]

Paris Fashion Week AW13: Designers to Watch 1

Die gebürtige Russin Yulia Kondranina studierte am Central Saint Martins College und präsentierte in diesem Jahr ihre Diplomkollektion auf der London Fashion Week. Ihre strukturellen Entwürfe bringen komplizierte handwerkliche Techniken mit sich, erreichen aber eine ausgewogene Balance zwischen Kunst und Kreativität. Die Idee der Umwandlung einer flachen zweidimensionalen in eine dreidimensionale Form und Silhouette übt eine große Faszination auf Yulia Kondranina aus. Die skulptural anmutenden Designs wirken auf dem Bügel fast statisch, doch werden sie bei Bewegung aufgrund der einzelnen Fransen, aus welchen sie bestehen, fast unkontrollierbar lebendig. [weiter…]

Paris Fashion Week AW13: Alexander McQueen

In einer verblüffenden Inszenierung wurden gerade einmal 10 Outfits im sehr couturigen Look bei Alexander McQueen in Szene gesetzt. Aufgrund des Mutterschaftsurlaubes von Sarah Burton verzichtete das Modehaus auf eine traditionelle Modenschau und entschied sich für eine exquisite Präsentation im kleinen, intimen Rahmen in der vergoldeten Halle der Opéra Comique. Die theatralischen Silhouetten in Anlehnung an Elizabeth I, die jungfräuliche Königin Elizabeth Tudor, erstrahlten im unschuldigen Weiß, wirkten wie lebendig gewordene Gemälde und ließen ob ihrer extrem aufwendigen Verarbeitung das Staunen kein Ende nehmen.   [weiter…]