Berlin Fashion Week – Schools Clash

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Kunsthochschule Berlin-Weißensee, „Seefashion12″

Auch zu dieser Fashion Week präsentierten einige Berliner Kunst- und Modehochschulen wieder ihr Portfolio an jungen Talenten. Eine gute Gelegenheit, drei der wichtigsten, die Universität der Künste (UdK), die Kunsthochschule Berlin-Weißensee und die Esmod International University of Art for Fashion im Vergleich zu sehen. Was sind die Stärken, wo findet sich kreative, wo Marktorientierung? Welche Abgänger kennt man?

Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Die Modeschule ist für die meisten Modedesigner die einzige Zeit, und der einzige Ort, um sich wirklich auszuprobieren, und frei von kommerziellen Zwängen oder unternehmerischen Richtlinien die eigene Sprache, den eigenen Stil zu finden.
Dementsprechend ausgefallen und unkonventionell zeigten sich die Entwürfe der Studenten der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Gestalterische Vielfalt und Rafinesse bewiesen diese, als sie in der Gemäldegalerie der staatlichen Museen ihre Entwürfe auf den Catwalk schickten. Die Universität zeigt klar, dass sie in Sachen Out-of-the-box-thinking die Nase vorne hat, was sich auch an der Berliner Jungdesignerszene wiederspiegelt.
Einige der erfolgreichsten Avantgardisten der Stadt haben in dieser Kreativschmiede ihre Lehrjahre abgeleistet: Michael Sontag, Gewinner des „Start Your Fashion Business“ Awards 2011, sowie das zweitplatzierte Designduo Perret Schaad; der diesjährige „Designer for Tomorrow“ Finalist Siddharta Anselm Meyer, die Gewinnerin von 2011, Alexandra Kiesel, der Gewinner von 2010, Parsival Cserer; c.neeon und viele weitere. Diese Erfolgsserie spricht für sich.

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Kunsthochschule Berlin-Weißensee, „Seefashion12″

Universität der Künste
Die UdK kam im Zelt der Mercedes-Benz Fashion Week deutlich aufgeräumter, aber nichtsdestotrotz kreativ daher: Orientiert an Klassikern wurde auf moderne Weise interpretiert. Hier geht es weniger ausgelassen, etwas verkopfter, vielleicht etwas realistischer an die Anforderungen in der späteren Berufswelt angepasst, zu.
Trotz der wechselnden Berühmtheiten wie Vivienne Westwood im Lehrkörper fallen spontan wenige Abgänger des Modedesign-Studienganges ein.
Von Wedel & Tiedeken, die sich 2009 trennten, waren ein UdK-Label. Die UdK Alumni, deren Stärke eine künstlerisch-konzeptionelle Ausbildung ist, kommen nach dem Studium zum Beispiel als Kreativdirektoren, oder bei Labels wie Acne oder Jil Sander unter.

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Universität der Kunste, „schau12″

Esmod International School of Art for Fashion
Die eigentliche Graduate-Show der Esmod liegt erst ein paar Wochen zurück, doch während der Fashion Week ein Event auf die Beine zu stellen, ließ sich die Hochschule nicht nehmen.
Im Deutschen Historischen Museum zeigten sie die diesjährigen Gewinnerkollektionen des Abschlußjahrgangs, sowie einige Ehemalige, darunter David Ubl und Julia Knüpfer. Die Stärke der Esmod ist ein handwerklich orientierter Lehrplan und eine wirtschaftsnahe Arbeitsweise. Ehemalige der Esmod sind unter Anderem Barre Noire, Damir Doma, Frida Weyer, Kaviar Gauche, Marios Schwab, Mongels in Common, Patrick Mohr, Eva Poleschinski (ep_anoui), Ivan Man und JULIAANDBEN.

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Abschlusskollektion Karen Jessen, Esmod

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David Ubl, Esmod Alumnus 2008

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Abschlusskollektion NauvaNauva; rechts: Geminschaftsoutfit von Schülern des 2. Jahres