Ivan Man – Mode und Gewalt in der Gesellschaft

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Ivan Mandzukic wurde 1983 in Pozarevac, Serbien, geboren und machte erst eine Ausbildung zum EDV Administrator, bevor er 2007 seine modische Laufbahn bei der Esmod Berlin begann. Seine Abschlusskollektion „Poeta Delle Ceneri – Who is me“ begeisterte Publikum und Jury so sehr, dass er den ersten Preis in Modelismus, also Schnitt und Realisation, gewann.

Die Kollektion von Ivan Man selbst fand ihre Inspiration in dem italienischen Dichter und Filmemacher Pier Paolo Pasolini. Der 1922 geborene Intellektuelle war bekannt als Lyriker, Essayist, Drehbuchautor und vor Allem als Systemkritiker. Der Mord an Pasolini 1975 ist bis heute ungeklärt. Der vermeintliche Täter, ein Stricher namens Pino Pelosi, wiederrief sein Geständnis und erklärte, Unbekannte hätten Pasolini getötet. Er war mehrmals mit einem Auto überfahren worden.

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„Er ist ein Spiegel seiner Gesellschaft. In seinen Filmen, Gedichten, Zeichnungen beobachtet er genau seine italienische Gesellschaft, er ent-kleidet im übertragenen Sinne diese Gesellschaft, macht sie nackt, um zu zeigen, wie sie wirklich ist. Durch das Zeigen von geistiger und körperlicher Perversionen will er auf den Ist-Zustand aufmerksam machen.“

Die Mode als gesellschaftliches Phänomen betrachtend, versucht Ivan Mandzukic, diese durch Dekonstruktion zu analysieren, ihre einzelnen Teile zu untersuchen und sie dann wieder, in textiler Fom zusammen zu setzen. Dabei entstand eine auf das wesentliche reduzierte Herrenkollektion, deren Schärfe und avantgardistische Tragbarkeit begeistert. Selten sieht man Purismus so auf den Punkt gebracht, ohne dass er zu gewollt wirkt. Schlichte, aber aussagekräftige Details verleihen der Kollektion den letzten Schliff.

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Die Gesellschaftskritik spiegelt sich vor allem in den militärischen Anklängen der Kleidung wieder, faschistoide Züge, die sich ohne deutliche Manisfestation dennoch klar herauskristallisieren. Unweigerlich fühlt man die unterschwellige Gewalt, die einer kultivierten Gesellschaft, wenngleich gezügelt, dennoch innewohnt.

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„Ich will, wie er, das Perverse, die Eleganz das Alltägliche durch meine Kleider, meine Mode sichtbar machen, einen ästhetischen aber auch gesellschaftlich kritischen Beitrag leisten.“, so Madzukic.
Das scheint gelungen.

Barbara Russ