Mode in den Augen von Rachel de Joode

rachel de joode-18
„Seance“, BLEND Magazine 34

Gute Modephotographie ist, wie Ulf Poschardt in der Einleitung von „Archeology of Elegance“ sagt, „auf der Suche nach noch unerforschten Möglichkeiten, nach noch ungesehenen Bildern und noch mehr nach einer Visualisierung von Haltungen“.
Genau diesen Ansatz verfolgt die Photographin Rachel de Joode mit ihren Modearbeiten, die sie für zahlreiche nationale und internationale Magazine produziert hat.

rachel de joode-26
Vive la Trash, Lodown Magazine 61

Mode und deren scheinbare Oberflächlichkeit unterzieht sich ihrem kritischen Blick, und wird durch de Joodes prinzipientreue und respektvolle Haltung als Kunstform gewürdigt.
Dabei zeigt die Photographin ihre künstlerischen Vorlieben, und offenbart den Willen, ihre Bilder mit Bedeutung aufzuladen; sie inszeniert Bildbestandteile und Farben auf das Genaueste, und produziert unter Zuhilfenahme von Personen und kulturellen Artefakten Momentaufnahmen persönlicher Empfindungen und/oder eines persönlich empfundenen Zeitgeistes.

Man kann sagen, Rachel de Joodes Modephotographien, immer alles andere als minimal, sind Kunst, bei der Kleidung vorkommt, das ist schon alles, was sie an Kompromissen einzugehen bereit ist.

rachel de joode-16 rachel de joode-17
Mimen; Paper Black – Style and the Family Tunes (79; 88)

rachel de joode-14 rachel de joode-15
Dallas Tales – 2006; Head Office – BLVD Magazine 2005

Abstrakt betrachtet ist das Bemerkenswerte die Mischung von rationalen, analytischen Impulsen mit einem surrealen Stream-of-Consciousness, von ihr als „magischer Realismus“ bezeichnet, in der der Mensch nur ein -bisweilen bedeutungsloser- Teil eines düsteren Ganzen ist.

rachel de joode-23
Seven Acts of Mercy, Drome Magazine – 2008

rachel de joode-22
Death of a Salesman, remotecontrol – 2007

rachel de joode-25
Still Life Hotel ́s Fuji Towers – 2006

Diese Weltsicht zeigt sich folgerichtig auch in anderen Projekten, an denen sie beteiligt ist, wie beispielsweise die Mitarbeit am Non-Profit „Dropping Knowledge“ oder dem vor kurzem von ihr mitgegründeten „Meta Magazine“.

Die 1979 im niederländischen Amersfort geborene Rachel de Joode studierte in ihrer Heimat Kunst und besitzt einen Abschluss in zeitbasierter Kunst.
De Joode lebt und arbeitet in Paris und in Berlin.

rachel de joode-portrait-2
Rachel de Joode

The Wallpaper Project
Mit ihrem Wallpaper Project macht die Photographin auf eine interessante Weise das, was sich für einen politisch und ökologisch engagierten Menschen in diesem Zusammenhang anbietet: sie „recycelt“ ihre Modebilder, vergängliche Produkte für eine schnelle Industrie, und stellt daraus durch Wiederholung kaleidoskopartiger Bildsequenzen Tapeten her.

rachel de joode-10 rachel de joode-11
The Wallpaper Project

Homepage von Rachel de Joode
Interview im ofifteen Magazine
Meta Magazine

pd_modabot