Steven Tai: Bücherfreaks und ihre Silhouetten

Mit Steven Tai schnappte sich Mercedes-Benz einen der Hyères Festival 2012 Teilnehmer und präsentierte gemeinsam mit ELLE dessen Kollektion im Rahmen der Berlin Fashion Week.
Tai ist somit nach Iris van Herpen und Wang Yutao der dritte Designer, der im Rahmen dieser Kooperation in Berlin präsentiert wurde.
Der Wahl-Londoner zeigt ein großes Talent im Umgang mit Form und Material. Er bezeichnet sich selbst als Nerd und betitelt seine Kollektion passenderweise Bücherfreaks und ihre Silhouetten.

Die präsentierten Looks wurden eigens für das Hyères Festival entworfen, welches Ende April 2012 in selbiger Kleinstadt an der Côte d’Azur stattfand. Mit seinem Outfit für den ausgeschriebenen Chloé Award ging er als Sieger aus dem Wettbewerb hervor, und zog offensichtlich ausreichend Interesse auf Seiten des neuen Hyères-Sponsors Mercedes-Benz auf sich, um ihn nach Berlin einzuladen.
Jean-Pierre Blanc, Leiter des Festivals ließ es sich nicht nehmen, die Show eines seiner Jungtalente mitzuverfolgen, und war selbst für Tais Präsentation angereist.

Den Beginn der Show machte der Hyères Festival Trailer 2012, der dem Publikum einige Eindrücke des in Deutschland doch eher unbekannten Event vermittelte.
Den Auftakt der Kollektionspräsentation machte das Pen Nib Kleid, bei dem bewegliche Füllfedern aus Pailletten durch winzige Motoren bewegt werden. Die darauffolgenden Models zeigten die innovative Kollektion des gebürtigen Kanadiers; neben den vielen bis dahin auf der Fashion Week vorgestellten tragbaren Kollektionen, die weniger Showpieces vorwiesen, sorgte Tai für eine willkommene Abwechslung.

Deformierte Silhouetten, und der Einsatz vieler Stofflagen vervollständigten den nerdigen Style. Abstehende Hosenbunde sowie die Verwendung von über 80 Meter Baumwollstoff für eine einzige Hose sorgten für Staunen über die nicht ganz so alltagstaugliche Kleidung.
Lesebrillen und ungemachtes Haar unterstrichen den verschrobenen Look.
Steven Tai, Absolvent des Central Saint Martins, welcher bereits für namenhafte Designer, wie Viktor & Rolf und Damir Doman arbeitete, zeigt sich als eigenwilliger Shootingstar mit viel Potenzial.