Was man über Hyères wissen muss

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Die Villa Noailles scheint das versteckteste Zentrum der Modewelt. Nach mehreren Rückfragen zum Weg und mit lückenhaftem Französisch begegnet man hier freundlichen und wohlgesonnenen Franzosen.
Von Hyéres aus fährt man durch das Labyrinth der Altstadt den Berg hoch und lässt dann das Auto doch stehn, um sich durch die schmalen Straßen und steilen Gassen zu Fuß weiter zu bewegen und den Weg nach oben zu finden.
Die unregelmäßig gepflasterten Wege sind das sichere Ende aller High Heels; mit flachen Schuhen und offenen Augen lassen sich jedoch wundervolle Details entdecken.

Im Festival International de Mode et de Photographie à Hyères präsenteren je 10 junge, internationale Modedesigner und Fotografen ihre Werke und der Interessierte schaut gespannt hin, wer zu dem Festival – 1985 von Jean-Pierre Blanc gegründet – pilgern wird.
Für viele Größen der Branche wie Viktor & Rolf oder Henrik Vibskov war das Festival ein Sprungbrett, und mit der Eröffnung lockt das renommierte Mode- und Fotofestival wieder mit zahlreichen Ausstellungen, Fashionshows, musikalischen Events und vielen weiteren Highlights.

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Jurypräsident in diesem Jahr ist der legendäre Yohji Yamamoto und er setzt damit die Liste zahlreicher bekannter Designer fort, die das Komitee in den letzten Jahren geleitet haben.
Um nur einige zu nennen: Karl Lagerfeld, John Galliano, Jean-Charles de Castelbajac, Martin Margiela, Ann Demeulemeester, Dries van Noten und Raf Simons.

Auch die Partner des Events lassen großes erwarten. Darunter LVMH, L’Oreal, Premiere Vision, Mercedes Benz, Chloé und viele viele mehr.

Verglichen mit den Modeevents in New York, London, Mailand und Paris oder auch Berlin wirkt Hyères entspannt und in freudiger Erwartung auf die kommenden drei Festivaltage. Im Vorfeld konnte man beobachten, wie Liegestühle ihren Platz im Garten fanden und die letzten Vorbereitungsmaßnahmen stressfrei in die letzte Runde gingen.

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Einige Blicke in die Ausstellungen konnten bereits erhascht werden und an vielen Stellen war der Zugang noch ganz unmöglich und ließ die Neugier weiter steigen.

Atemberaubend neben der beeindruckenden Villa ist der Ausblick auf die Dächer der Stadt zu Füßen und dem strahlend blauen Meer am Horizont. Man atmet zum ersten Mal in diesem Jahr sommerliche Luft ein, lässt sich auf einem der Liegestühle nieder, findet Kontakt zu den Designern, freut sich auf die vielversprechenden Conferences, und auf entspannte Besucher jenseits der hektischen Fashionweeks.
Kein Terminstress und Absperrzirkus. Das Festival ist nach dem Eröffnungswochenende für einen weiteren Monat für jeden zugänglich und kostenfrei.

Photo Credits: Anita Krizanovic / Modabot