Mit jedem Treppenauf- und abgang, hinter jeder Tür und hinter jeder Ecke, hält die Villa Noailles eine Überraschung parat. Am Tag des Grand Opening, vor dem Beginn der vielen Exhibitions, liefen die 10 Designer auf Hochtouren. Während die Akkreditierungen stattfanden und sich die ersten Fachbesucher die Location auf sich wirken liessen, mussten sich die Designer der Jury präsentieren.
Im Garten liefen die Models entspannt herum, Hair-Make Up Artisten rauchten gemütlich Ihre Zigarette in der Sonne, die Designer gingen ihre Texte durch und waren auffälligerweise die einzigen, die nervös zwischen der entspannten Truppe umherliefen. Selbst das Team rund um Jean-Pierre Blanc liess sich durch nichts aus der Ruhe bringen.
In einem der vielen versteckten Gärten fand nun die Herausforderung statt, sich vor der elfköpfigen Jury zu präsentieren. Neben dem Jurypräsidenten Yohji Yamahoto sassen im weiteren: Marc Ascoli, Alan Blizerian, Terry Jones , Pascale Mussard, Olivier Saillard, Jules Wright, Paolo Roversi, Christophe Honoré, Irèren Silvagni und Karen Langley.
Im Anschluss daran musste sich jeder Designer vor dem Pressepublikum und den Partnern des Festivals erneut vorstellen. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass auch dieser Garten fast nur durch Zufall zu entdecken war. Neben der Präsentation der Kollektion wurde nun auch zum ersten Mal dem französischen Modehaus Chloé das Womenswear Outfit gezeigt, welches zu entwerfen war.
In diesem Jahr wurde erstmalig neben dem dotierten Preis von 15.000 Euro durch das Festival selbst ein Award von Chloé vergeben.
Überaus deutlich waren ihre Reaktionen abzulesen und ganz klar war hier Steven Tai als Favorit zu erkennen.
Hier im Kurzen einige erste Impressionen der 10 Finalisten:
Lucas Sponchiado , Belgien, Women Collection
Seine Kollektion ist durch den englischen Kolonialstil geprägt. Die Metamorphose der Frau soll durch den kontrastreichen und architektonischen Look mit Lingerieaspekten dargestellt werden.
Narelle Dore, Australien, Women Collection
Die in Makrameetechnik entstandene Kollektion soll die Identität von Elfen zeigen. Die Natur soll respektiert und die Frauen eins mit ihr werden.
Daniel Hurlin, Frankreich, Men Collection
Der französische Designer hat diese Kollektion eigens für das Festival entworfen. Inspiriert durch seine Japanreise nahm er Elemente wie die japanischen Farmershüte mit ein.
Paula Selby Avellaneda, Argentinien, Women Collection
Die Kollektion setzt sich mit dem Schmelzen von Eisbergen auseinander. Weiter sollen die Farben und die Wirkung der Lichtreflexe den Eindruck vermitteln, dass die Sonne und der Mond zugleich am Himmel stehen. Einige Materialien leuchten im Dunkeln oder zeigen erst durch Blitzlicht reflektierende Eigenschaften.
Jasmina Barshovi, Schweiz, Men Collection
Die Kollektion namens „The Bird are silent“ soll in ihrem Layering Look Merkmale von Nostalgie, Emotionen und verschwommenen Erinnerungen vereinen.
Maxime Rappaz, Schweiz, Women Collection
Der Designer ist fasziniert von der Architektur und hat diese Leidenschaft in seiner Kollektion ausdrücken und umsetzen wollen.
Ragne Kikas, Estland, Women Collection
Die sehr dunkle gehaltene Kollektion besteht aus verschiedenen Stricktechniken. Die Silhouette und das Design entstehen erst beim Stricken und Nähen selbst. Kein vorheriges Planen oder Zeichnen.
Elina Laitinen, Siiri Raasakka & Tiia Siren
Elina Laitinen, Siiri Raasakka & Tiia Siren, Finnland, Men Collection
Das Trio aus Finnland lernte sich beim Studium kennen und möchte Spaß in der Mode ausdrücken. Die unterschiedlichen Designerinnen zeigen eine sehr bunte und laute Kollektion die für Jungs und nicht für Männer sein soll. Passenderweise trägt die Kollektion den Titel „Rave Cultures“.
Steven Tai, Kanada, Women Collection
Kurz und Knapp soll die Kollektion inhaltlich wie optisch einem Nerd entsprechen. Der Designer bezeichnet sich selbst als ein Nerd und verbrauchte für nur eine Hose circa 80 Meter Baumwollstoff.
Kim Choong-Wilkins, Großbritannien, Men Collection
Inspiriert durch Kinofilme wie Blade Runner und Braveheart zeigt die Kollektion einen futuristischen Look.
Photo Credits: Anita Krizanovic / Modabot