Unterwegs mit der Burka

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Lena Wicke-Aengenheyster

„Die eigene Unterdrückung willkommen heissen“ könnten böse Zungen über die in Wien lebende Künstlerin Lena Wicke-Aengenheyster sagen, die im vergangenen Jahr mehrere Monate in verschiedenen deutschen und österreichischen Städten eine Burka trug, um sich der Erfahrung des Tragens eines der derzeit kontroversesten Kleidungsstücke auszusetzen.
Mit ihrem Projekt THIS IS NOT A BURKA! Just clothes, betrieb sie eine „Intervention zur Entmystifizierung von Niqab, Khimar und Burka, für das angst-freie Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft“.

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Dabei berichtet sie von Reaktionen des Misstrauens, offener Ablehnung, aber auch der Sympathie und Solidarisierung bei ihrer performativen Bewegung durch den öffentlichen Raum.

Es ist für die Künstlerin Wicke-Aengenheyster lobenswert, dass sie sich der Sache und der Ängste von Muslimen annimmt; sicher nicht, dass sie die politisch ins Abseits gestellte Sorge der einheimischen europäischen Bevölkerungen ob der kulturellen und demographischen Entwicklungen nonchalant als „Haßpropaganda“ bezeichnet.

Trotz -oder gerade wegen- ihrer Political Correctness gelingt ihr aber die eigentlich wertvolle gesellschaftliche Erkenntnis:
Durch die Veränderung des Blickwinkels und Umwertung des Phänomens der Verhüllung erschliessen sich u.a. die Vorteile einer „Desexualisierung“ der Frau; die Uniform der immer lächelnden, aufgetakelten Hostess, für Wicke-Aengenheyster der Prototyp der „westlichen Burka“, wird ersetzt durch ein den Männerblicken entzogenes Individuum;
„Raum für sich, Platz für das Eigene, darin privat sein!“, „Keine Schönheitsoperationen mehr!“, „Immer genau richtig, nie wieder zu dick für die eigene Kleidung!“, sind einige der Aspekte, die sie mit ihrer Plattform RECONQUERED PRIVACY, auf der sie Burkas zum Verkauf anbietet, anpreist.

THIS IS NOT A BURKA Projektseite
THIS IS NOT A BURKA Portfolio
Audio-Interview mit Lena Wicke-Aengenheyster
RECONQUERED PRIVACY Shopping

Photos: Peter Mayr