London Fashion Week H/W 2013 – Sass & Bide

Sass & Bide ahnen wohl einen milden Winter voraus, oder aber das Duo mit den australischen Wurzeln hat seine Zielgruppe, nämlich derzeit noch fröstelnde Europäerinnen, aus den Augen verloren. Wie anders lässt sich die völlige Abwesenheit von Mänteln in einer Herbst/Winter Kollektion mit dem Titel Wintergate erklären? Auch die Farben lassen Wunschdenken für ewigen Sommer erkennen: zu starken schwarz-weiß Kontrasten und viel Silberakzenten kombinieren die Designerinnen ausschließlich Sonnengelb.

Vielleicht kann man die Kollektion am ehesten folgendermaßen zusammenfassen:  monochrome Maya-muster treffen 3D-Couture mit Gothic-Chic. Sich bei dieser Kollektion auf einige wenige Highlights festzulegen ist beinahe ein Ding des Unmöglichen.
Ein Kleid aus Metallriemen oder das bauchfreie, knallgelbe Oberteil, das an einen Fischeranorak aus PVC erinnert, die an Ricardo Tiscis Goth-Glamour für Givenchy erinnernden Kontraste von Toughness und Sanftheit, die Iris van Herpen-esken architektonischen Textilgebilde oder die einer Sandra Backlund Ehre machenden Strickkunstwerke – es einfach zu viele Besonderheiten für eine einzige Kollektion.
Den einzigen Vorwurf, den man Sass & Bide vielleicht an dieser Stelle machen kann, ist der des Rosinenpickens bei anderen, aber auch das will gelernt sein. Hier könnten gut und gerne die Meisterinnen darin am Werk sein.

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