La Jolla Fashion Film Festival – We Make Money AND Art


Indrani Pal-Chaudhuri, The Legend of Lady White Snake

Viele Fashion Film Festivals gibt es noch nicht und international renommiert ist kaum eines. A Shaded View Of Fashion Film von Diane Pernet ist mit seinen Veranstaltungen in Paris oder Barcelona das wohl bekannteste in Europa.
Das amerikanische Internetportal Vimeo entschloss sich nach einem Jahr Pause für eine zweite Edition seines Film Festivals in diesem Jahr. Auch in Berlin gab es bereits vor einigen Jahren die German Fashion Film Awards, doch war der Event leider genauso schnell wieder verschwunden, wie er aufkam.
Während der Berlin Fashion Week veranstaltete die Agentur Fier das erste Berlin Fashion Film Festival, und ging damit auf die wachsende Popularität und die Nachfrage des Genres hierzulande ein.

Allen Fashion Film Veranstaltungen ist gemein, dass eine Auswahl an Modekurzfilmen präsentiert und Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien vergeben werden.
Screenings, ein Get-together von Filmemachern und dem Publikum sind Programm.

Das noch junge Genre um den Modekurzfilm ist mittlerweile aus der Branche nicht mehr weg zu denken, und der Anstieg an neuen Veröffentlichungen auf youtube und vimeo bestätigen den Aufwärtstrend.
Wenige, die bereits vor Jahren den Wert um den Modefilm erkannt haben, genießen in der Branche mittlerweile Kultstatus; ganz vorne dabei Nick Knight von SHOWstudio.
Im Weiteren ziehen immer mehr kleinere und jüngere Labels nach und folgen dem Vorbild der großen Marken die bereits gekonnt den Fashionfilm als ein wichtigen E-Commerce Bestandteil nutzen. Auch andere Branchen rund um Beauty und Lifestyle nutzen den Kurzfilm um Neuerscheinungen zu promoten oder einfach nur ihr Image zu festigen.

Besonderen Fokus auf die Businessseite des Fashionfilms setzt Fred Sweet, Gründer des La Jolla Fashion Film Festivals: dieses Festival sei das erste internationale Fashion Film Festival und bezeichnet sich als „Branchen-Event“.
La Jolla an der Westküste der USA gelegen, nutzt hierbei die Nachbarschaft zu Hollywood und hat in diesem Jahr über 30 Modefilmmacher begrüßen dürfen. Über 500 Teilnehmer aus der Branche kamen bei dem 3-tägigen Festival zusammen, und neben Seminaren und glamourösen Partys standen selbstverständlich netzwerken, sowie ein direkter Austausch zwischen den anwesenden Professionals auf dem Plan.
Den Ideen und Trends der weltweit führenden Modehäusern, Designern, Stylisten und natürlich den Filmemachern wurde nachgegangen, und eine Konzentration auf die jeweiligen digitalen Vision gesetzt.

Die schon erwähnte Nähe zur Hollywood Metropole lässt die Anwesenheit von wichtigen Branchenexperten bereits vermuten. Auch die teilnehmenden Filmemacher lesen sich wie das Who is Who der Modeindustrie; darunter Karl Lagerfeld, Bruce Weber, Luca Finotti, Bruno Aveillan, Jonas Akerlund, Todd Cole, Indira Cearine, Zoe Hitchen und viele viele mehr.
Mit großem Stolz durfte man sich in diesem Jahr auch über die Unterstützung aus der Fachwelt freuen: eines der führenden Cinematographie-Unternehmen der Welt, RED ist seit der diesjährigen Edition Sponsor.

Gleich in 4 von den 8 Preiskategorien darunter bester Film, beste Regie, beste Mode und beste Spezialeffekte gewann Indrani Pal-Chaudhuri mit ihrem Film: The Legend of Lady White Snake mit der einzigartigen Daphne Guinness in der Hauptrolle.
Ihr Film entstand in New York, verfügt über dramatische Bilder, mystischen Elementen und zeigt eine atemberaubende Mode (Video sieheoben).

Carlo Dalla Chiesa, Gründer des in Hollywood ansässigen Smashbox Digital Studios nahm den Preis für das beste kreative Konzept mit nach Hause. Sein Film basierend auf den gleichnamigen legendären Film Blow Up präsentiert sich in auffällig roter Farbe, verstörender Musik und war der Publikumsliebling des Festivals.

Jason Matzner begeisterte mit der Kombination aus atemberaubenden Wüstenszenarien und der poetischen Sprechrolle von Jack Kerouac. Mit seinem Film Further für das Herrenlabel Clade gewann er in der Kategorie beste Kamera.

In der Kategorie beste Musik überzeugte Luca Finotti mit seinem Film The Last Obsession. Im Portfolio des erfolgreichen Videodirektors finden sich große Namen wie Givenchy, Dolce & Gabbana, Jeremy Scott, i-D, Vogue und viele Weitere. Die Hauptrolle des Schwarz-Weiß Mini-Epos mit seinen gefühlvollen Nachtszenen am Strand und den in Tom Ford gekleideten Models spielt das Royal Philharmonic Orchestra mit dem Song Empty chairs at empty Tables.

Der New Yorker Regisseur Charlie Wan erhielt die Auszeichnung in der Kategorie bestes Hair & Make-up. Der Beauty Kurfilm Bloom geht um eine schillernde Transformation des Models Jennifer Onvie.
Jede Paillette wurde individuell von Hand aufgetragen und zeigt, das sich Anstrengungen wie diese sich in jedem Fall lohnen.