Jason Last hat ohne formale Ausbildung im Bereich Film in genau diesem Medium seine große Leidenschaft gefunden: Die Erfassung bewegter Bilder, die Arbeit hinter der Kamera und das Einfangen von Standbildern auf der Leinwand. In der Modebranche, dominiert vom fotografischen Medium, setzt Jason Last seinen Fokus auf Bewegung und schafft schöne, wie fesselnde Filme.
Bild Jason Last/Quelle: Portable TV
Oft wird er als inoffizieller Pionier des Modefilmgenres beschrieben – er hat bereits mit Modegrößen wie Rodarte, Comme des Garcons und dem Supermodel Crystal Renn gearbeitet. Mit der Entscheidung das Genre Modefilm aufzubauen – diesem im eigenen Lernprozess eine Richtung setzend – realisierte er, dass dies ein neuer Weg werden würde, Inhalte mit der Welt zu teilen. Genau wie im traditionellen Kino erlauben Modefilme, eine tiefere emotionale Bindung zwischen Label und Publikum aufzubauen. Die Kombination der Elemente Musik, Licht und Story schafft die Voraussetzung, Designer, Regisseur und Zuschauer auf neue und tief gehendere Weise zu verbinden, als Fotografie dies vermag.
Jason Last sieht das junge Genre noch in Kinderschuhen steckend und vergleicht die Anfangszeit der Etablierung der Modefilme mit den MTV-Musikvideos in den 80er Jahren. Die zusätzliche, bewegte Bildsprache der Musiker, Künstler und Labels seinerzeits hatte ebenfalls Kritiker wie Befürworter, heute ist das Musikvideo aus der Musikindustrie nicht mehr wegzudenken. Der Modefilm steht noch am Anfang, wird aber mit zunehmender Sicherheit ein ähnlich unumgänglicher Marketingaspekt der Branche werden.
Mit seinem guten Freund Jaime Rubiano hatte Jason Last bereits zu Schulzeiten die Idee und den Traum von Modevideos. Bei ihrem ersten gemeinsamen Film „Elegia“ fehlte ihnen noch jegliche Erfahrung und Wissen um die Verbindung von Mode und Film. Doch die Kreativität trieb sie voran, erlaubte ihnen eine visuelle Verschmelzung beider Welten, die beiden machen immer noch häufig gemeinsame Sache.
Auch mit Diane Pernet verbindet Last eine tiefe Freundschaft. Seit einigen Jahren arbeiten die beiden bereits zusammen und er kümmert sich beim ASVOFF Festival um die Organisation der Filme, der Teaser und hilft bei der Programmauswahl. In Diane Pernet sieht der Filmemacher eine Pionierin der Definition und Entwicklung des Modefilms als Genre. Gemeinsam wollen sie das Konzept vorantreiben und eine Plattform schaffen, auf der die Videos präsentiert werden können, die den Modefilm würdigt und auf der sich die Branche austauschen kann.
Im Interview mit Crane TV bespricht Jason Last seine Inspirationen, die Zukunft und was für ihn ein Modefilm ausmacht. „Run your own race. Don’t worry about who is working around you, with you or alongside of you… just focus on what you’re doing.“ Bisher scheint diese Philosophie für ihn gut aufzugehen.