In den Kellergewölben von The Block in der Michaelikirchstraße inszenierte Patrick Mohr seine Kollektion für H/W 13/14, sowie seine Kooperation mit Reebok, auf äußerst gruselige Weise. Schon beim Abstieg in die nach Lavendel riechende Unterwelt kam eine ungewöhnliche Stimmung auf, untermalt von Industrial Sound traf das gespannte Publikum dann auf die Models, die in stundenlanger Schwerstarbeit in blasse Mutanten verwandelt worden waren.
Ein Meisterstreich des Neuberliners Patrick Mohr, der es auch diesmal wieder schaffte, auf hohem Niveau zu schockieren.
Das Make-up erinnerte an die Mutanten aus dem Film I Am Legend mit Will Smith, eine post-apokalyptische Vision in der Smiths vermeintliches Krebsheilmittel in ein Virus mutiert, und die Menschheit entweder umbringt, oder zu sogenannten Darkseekers macht, vampirische Wesen, die kein Sonnenlicht vertragen, und des Nachts noch nicht infizierte Menschen jagen.
Die Kollektion Mohrs bleibt seiner allgemeinen Ästhetik treu: geometrische Linienführung von Dreieck ausgehend, unisex-Anspruch, Leder-Materialmix.
Die Tendenz, welche sich in den vergangenen Saisons – vielleicht abgesehen von der letzen, „Metamohrphose„- abzeichnete, nämlich dass Herr Mohr erwachsen wird, setzt sich auch in dieser Kollektion fort.
Neu ist die an Rick Owens, Darklands, und All Saints angelehnte Goth-Machismo Attitüde, welche mit femininen Elementen wie Spitze aufgebrochen wird.
Bisher kannte man Mohr eher für eine „streetige“ Ästhetik. Das Fehlen dieser Street Fashion, Jeans, T-shirts mit Print oder herabhängenden Kettelnähten, wird aber durch die von ihm gestalteten Sneaker von Reebok ausgeglichen, ansonsten lässt es sich hervorragend ohne Street leben.
Photo Credit: Friederike Franze