So sehr man Peek & Cloppenburg und Fashion ID für ihr Engagement um die Berliner Fashion Week zu Dank verpflichtet ist, dieses Jahr ließ die Qualität der teilnehmenden Designer des Designer for Tomorrow Wettbewerbs zu wünschen übrig. Oder, wie es ein befreundeter Redakteur zugespitzt auf den Punkt brachte: „This year, nobody wins“.
Stella McCartney, die Nachfolge von Marc Jacobs antretend, stand Patin für das high-profile Event der Bekleidungshauskette. Sie hatte die Kandidatinnen Ioana Ciolacu Miron aus Rumänien, Katy Clark aus Schottland, Jamie Wei Huang aus Taiwan und die Deutschen Hannah Kuklinski und Annalena Skörl Maul aus über 350 Bewerbern ausgewählt, wusste weder Nationalität noch Geschlecht der Bewerber beim Auswahlprozess.
Als Gewinnerin ist nun also die Rumänin Ioana Ciolacu Miron hervorgegangen, mit ihrer Kollektion „Paradox“, die sich mit den kleinen „inconsistencies“, also etwa „Unstimmigkeiten“ der eigenen Persönlichkeit beschäftigte.
Kontraste und Gegensätze waren es, die Miron faszinierten und in der Kollektion durch das Aufeinandertreffen leicht fließender und fester Materialien und Strukturen, handgemalte Prints rundeten das Konzept ab.
Während in den vergangenen Saisons die Finalisten stets zu begeistern wussten – sei es Alexandra Kiesel mit ihren Bauhaus-inspirierten Kreationen, oder Leandro Cano mit seinen Keramik-Applikationen – machte sich diesmal bereits bei den Presse-Previews leichte Ratlosigkeit breit.
Den Kollektionen, wenn auch nicht wirklich schlecht, mangelte es an dem gewissen Etwas.
Woran es nun lag, dass der DfT dieses Jahr hinter sich selbst und den an ihn gestellten Erwartungen zurückblieb, bleibt offen. Vielleicht lag war es einfach ein schlechtes Jahr, vielleicht lockt der Name Peek & Cloppenburg nicht gerade die Avantgarde-Designer zur Bewerbung, vielleicht hat Frau McCartney nach Nachhaltigkeits- oder Verkäuflichkeitskriterien gewählt statt nach Innovation.
Oder vielleicht sollte man die Designerpaten des DfT einem jährlichen Wechsel unterziehen. Zumindest im nächsten Jahr.