Werkstatt:München – Von Ecken und Kanten

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Wenn dieser Schmuck Geräusche machen würde, dann wäre es der Widerhall eines metallenen Hammers von einer Fabrikwand. Das rohe Metall, die maskuline Ungeschliffenheit der Geschmeide von Werkstatt:München sind etwas für richtige Kerle.

Klaus Lohmeyer und sein kleines Team fertigen jedes Stück in solider Handarbeit in seiner Werkstatt an, die im Herzen der Bayerischen Landeshauptstadt gelegen ist. Lohmeyer studierte Schmuckdesign und machte anschließend seinen Meistertitel. Auslöser für seine Beschäftigung mit dem Thema Schmuck war der vergebliche Versuch, maskulinen Schmuck seines Geschmacks zu finden.

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Rohes Metall von Werkstatt:München

Obwohl sich der Designer beschwert, dass sich in der heutigen westlichen Kultur nur noch „Musiker, Punks oder Rocker“ mit Zierrat ausstaffieren, spricht er mit seinen Designs genau jene Zielgruppe an. Die Objektsprache seiner Kreationen trifft eher den Nerv einer jungen, rebellischen Zielgruppe. Der gewöhnliche Vorstandsvorsitzende trägt selten eine Totenkopfkette, auch der treusorgende Familienvater dürfte sich mit der Symbolik schwer tun. Die Motive von Totenköpfen und Tattoos sind spätestens seit Christian Audigier, bekannter unter seinem Label Ed Hardy, im Mainstream versickert und werden gerne mit Spott versehen. Dennoch besitzt die Schwere von Lohmeyers grob behauenen Schmuckstücken, speziell die der einfachen Teile, diejenigen ohne viel Brimborium, eine besondere, unbehandelte Ästhetik, die zu finden selten ist.
Ein Armband halb Leder, halb Metall; Ringe, die an Muttern oder Dichtungsringe erinnern; besonders ein Ring aus einem Stück, in Gold oder Silber, die Front gerade abgeschliffen, in der Oberfläche ist noch die Kraft und das Fingerspitzengefühl der Bearbeitung erkennbar; das ist das Markenzeichen und die große Kunst von Stücken aus der Werkstatt:München.

Werkstatt München
Ring von Werkstatt: München

Die natürliche Umgebung für die individuellen Teile aus der Wekstatt ist in einer Kombination mit Avantgarde-Mode. Schmuck und Mode gehören für Lohmeyer untrennbar zusammen: „Ich glaube, die Beziehung zwischen Mode und Schmuck beruht auf der individuellen, emotionalen Sehnsucht danach, schöne Dinge zu tragen, die den persönlichen Geschmack, Stil und Charakter ausdrücken.“