Vladimir Karaleev AW 2011 Show und Interview

Das Debüt Vladimir Karaleevs am Bebelplatz vergangenen Samstag gilt vielen als Höhepunkt der Mercedes-Benz Fashionweek. Samstag Vormittag zeigte der gebürtige Bulgare seine Kollektion im Zelt am Bebelplatz und damit einmal mehr eine konsequente Fortführung seines Konzepts.
Natürlich gab es auch diesmal offene Nähte zu sehen, natürlich behielten seine Entwürfe den Anschein des Skizzenhaften, schauten dabei aber auch gleichzeitig überraschend innovativ aus.
„Prinzipien der Unordnung“ lautet der Arbeitstitel der Kollektion. Dabei interessierte Karaleev, besonders der Prozess des Ordnens, wie Chaos durch neue Zusammenstellungen eine Struktur verliehen werden kann.
So gab es dicke Wollstoffe zu sehen, die skulptural vom Körper abstanden, statt ihn zu umschmeicheln, in Kombination mit fließenden Stoffen, die sich wie geschmolzen um den Körper legten. Klassische Elemente wie Krägen, platzierte er an unerwarteten Stellen, ließ sie beispielsweise zu Gürteln werden. Dennoch natürlich zu wirken, schien ihm dabei wichtig. Die Entwürfe sollten so aussehen, als ob sie dem Model gehörten, die sollten mit der Person verschmelzen.
Neu sind die Schuhe.

Die Finanzspritze, die Karaleev im Sommer durch seinen dritten Platz beim „Start your Own Fashion Business“ Award des Landes Berlin erhielt, investierte er in die erste eigene Schuhkollektion. „Die bequemsten Schuhe der ganzen Fashionweek“ schwärmten die Models. Zwei Grundformen, in unterschiedlicher Farbausprägung werden in Produktion gehen. Neben einer knöchelhohen Lederstiefelette mit klobigem Absatz und gezackter Gummisohle in wahlweise grau oder schwarz wird es auch einen Herrenschuh geben.

Im Anschluss an die Show am Bebelplatz sprach modabot mit Karaleev in seinem Atelier in Berlin-Mitte über seine Wahl, als Designer in Berlin zu arbeiten und was für ihn das besondere an der Stadt ist. Damit grenzt er sich ab von Stimmen, die der Hauptstadt kaum Chancen auf dem internationalen Modeparkett geben.
Die Möglichkeiten der Stadt würden nicht ausreichend genutzt werden, meint Karaleev…

Mahret Kupka