Petit h: Hermès zeigt erstmals Kleinkunstwerke in Deutschland

petith semainier by astuguevieille
Semainier en veau togo et carré de soie

Alltag im französischen Couture-Haus Hermès: Ein Lederrest fällt beim Zuschnitt vom Sattlertisch, ohne Verwendung in der Taschenfertigung zu finden. Gleichfalls reicht eine Glasblase in einem Kristallglasfuß oder ein winziger Makel an einem Seidentuch, um das Stück auszurangieren, da es dem hohen Qualitätsanspruch von Hermès nicht mehr genügt.
Wohin nun mit Leder, Porzellan, Rosshaar, Seide, Frottee, Verschlüssen?

Hermès hat eine Lösung gefunden: Im hauseigenen Kreativlabor Petit h wird der Mode-Rest von Birkin Bag & Co zu Kleinkunstwerken neu zusammengefügt. Bei „Petit h“ arbeiten ein Sattler, eine Schneiderin, ein Möbeltischler, ein Silberschmied und Glas-/Porzellanarbeiter in einer Werkstatt kreativ und handwerklich zusammen, um aus den Luxusabfällen kostbare Kleinkunstwerke zu kreieren.
Hier entstehen Unikate wie ein Koffer aus Krokodilleder, der in sich fantasievolle Pop-up Skulpturen aus Leder birgt, eine mit Seiden-Carrés überzogene Kommode, die für jeden Wochentag eine eigene Schublade bereit hält und gleichzeitig als Raumteiler dient oder ein fast lebensgroßer Lederhirsch, auf dessen Geweih sich ein farbenprächtiger Vogel niedergelassen hat; diese „Wiedergeburten“ werden bei Hermès „UPO’s“- Unbekannte Poetische Objekte- genannt.
Und das, weil ihre Entstehung einen philosophischen Hintergrund hat: Die Re-Kreation. Was bedeutet: Aus alt wird neu, aus Tradition wird Zukunft.

petith ours

petith saccoucou

petith vase

Seit 2009 gibt es nun schon das Kunstprojekt im Hause Hermès, initiiert von Pascale Mussard, Mitglied der sechsten Generation der Hermès-Familie. Seit ihrer Kindheit trägt Pascale Mussard den Spitznamen „Nicht-wegschmeißen-das-kann-man-irgendwann-noch-gebrauchen“. Darum liegt ihr das Projekt am Herzen und sie hat eine klare Vorstellung für dessen Zukunft: Externe Künstler sollen an den Projekten verstärkt mitarbeiten, dabei soll der unverkennbare Hermes-Stil bewahrt, aber neu interpretiert werden. Frei, ungezwungen, extravagant.

Die Kunstwerke entstehen unabhängig von Saisons und Kollektionsvorstellungen; sie werden anlässlich besonderer Verkaufsveranstaltungen für eine kurze Zeit in einer Hermès-Boutique präsentiert und ziehen dann, wie eine Karawane, mit zwei bis drei Stationen pro Jahr durch die Hermès-Boutiquen der ganzen Welt.

Ab dem 24. April bis zum 12. Mai 2012 sind die Kunstwerke in Berlin im Store Ku’damm zu bewundern und zu kaufen. Mit dabei: Ein Lampen-Mobile aus Porzellan, extravagante Buchstützen, eine Wanduhr in Taschenform, eine Origami-Skulptur des Berliner Bärens in Hermès-Orange.

Petit h Objekte für Berlin
Wochenschrank :
Semainier en veau togo et carré de soie
Material: Togo Leder, Carré de soie Concours d’étriers
Designer : Christian Astuguevieille
Photographer : Vincent Leroux

Origami Bär :
Ours origami en veau togo
Designer: Charles Kaisin
Photographer: Coco Amardeil

Kuckucksuhr:
Sac Coucou Kelly en veau epsom
Creation by petit h
Photographer: Coco Amardeil

Buchstütze :
Press Book en cristal et veau kenya
Designer: Marina Chastenet
Photographer: Coco Amardeil