Während das Hyères Festival offiziell mit dem Grand Opening am frühen Freitagabend seinen Beginn findet, stehen die zehn Mode-Design Finalisten bereits am Vormittag vor der großen Herausforderung ihre Kollektionen der Jury zu präsentieren.
Neben dem diesjährigen Jurypräsidenten Felipe Oliveira Baptista entscheiden im Weiteren Imran Amed (The Business Of Fashion), Bárbara Coutinho (MUDE, Lissabon), Mark Holgate (Vogue US), Paula Reed (Harvey Nichols), Delphine Roche (Numéro Magazine), Floriane de Saint-Pierre, Maurice Scheltens & Liesbeth Abbenes und Maida Gregory-Boina über die Sieger des 28e Festival International de Mode & de Photography – Hyères 2013.
Pressevertreter sowie einige Branchenpartner darunter LVMH, Camper und Chloé – die in diesem Jahr erneut einen Preis vergeben – genossen direkt nach der Jurypräsentation eine persönliche Vorstellung der Designer mit ihren Kollektionen.
Die zweitönige Kollektion der französischen Designerin Marion de Raucourt in beige und schwarz zeigt sich minimalistisch mit Lederelementen die allesamt nicht miteinander vernäht wurden. Die Inspiration für “Normansland” fand Marion de Raucourt, wie sie sagt im Packsystem.
Der Norweger Damien Ravn ließ sich von einem alten Geschichtsbuch über Rüstungen inspirieren, verklebte Latex mit Seide und Samt, kreiert somit eine moderne 3-D Silhouette. Die Damenkollektion mit Titel “BEN.NA” beinhaltet Kreationen, wie das silberne Kleid, das in Handarbeit fast über eine Woche zur Herstellung brauchte.
Die Kanadierin Xing Su präsentierte konzeptionslos ihre Kollektion, erklärte stattdessen den Wunsch die Kleidung wie ein Puzzle aussehen lassen zu wollen. Die Silhouette bildet sich dagegen wie von selbst durch den festen Wollstoff.
“Tu n’auras pas d’autre icône que moi et tu mangeras ton père” ist der Kollektionstitel der Schweizerin Xénia Laffely und stellt eine wilde bunte Herrenkolletion dar mit digitalen Prints und kathedralisch inspirierten Silhouetten.
Bei der finnländischen Designerin Satu Maaranen trifft Landschaft auf Haute Couture in sandigen und staubigen Farben. Die Damenkollektion namens “Garment in Landscape” präsentiert eine tragbare Linie mit couturigen Elementen wie den ausladenden Schleifen oder den XXL-Hüten.
Der einzige deutsche Teilnehmer Henning Jurke erzählt mit seiner Kollektion “Celebration” die Geschichte eines Partyevents mitsamt der Aufregung vor dem Ausgehen inklusive des melancholischen Gefühls des Danachs. 20er Jahre Elemente aus der Womenswear verband Henning Jurke in die Herrenlooks die teils in Kaugummifarben daher glänzten.
Mit “In Motion” beschreibt die Chinesin Shanshan Ruan das Vergessen schöner Erinnerung und den Wunsch eben diese nicht vergessen zu wollen. Mit einfachen Linien und Shapes zeigt sich daher schimmerndes transparentes Organza im Layering sowie in tragbaren Looks.
Bei der Niederländerin Yvonne Poei – Yie Kwok zeigen sich in der Kollektion “We dance like little Mary’s swaying to the symphony of destruction” verspielt aufwendige Designs die im Gesamtlook an Marionetten erinnern sollen. Ihre Inspiration für Farben fand Yvonne Poei – Yie Kwok in der mexikanischen Kleidung.
Die Schweizerin Camille Kunz wuchs als einziges Mädchen mit ihren drei Brüdern auf, fand für ihre Kollektion “The boys vanishes” die Inspiration bei ihnen und kreierte Kleidung quasi für sie. Im Weiteren zeigen die Musterungen den Balkon- oder Küchenboden ihres Elternhauses und zeigen einen weiteren familiären Bezug in ihren Designs auf.
Die Kollektion “Voices” kreierte das Designer –Paar Tomas Berzins und Victoria Feldman eigens für das Hyères Festival und verbindet Herren mit Damendesigns zu einem fast schon aggressiven Looks. Zu aufwendig verarbeitenden Leder werden Metalldetails kombiniert in der Idee den Körper der Trägerin schützen zu wollen.
Photocredits: Anita Krizanovic / Modabot