Henning Jurke ist der Deutsche unter den Hyères-Finalisten 2013. Mit seiner Kollektion „Celebration“ zelebriert er farbenfrohe Männermode, die an Abendkleidung der 1920er orientiert, und Szenen von Great Gatsby heraufbeschwört.
Im Interview verrät er, warum er sich für  Mode entschied, welche Herangehensweise er für neue Kollektionen nutzt und was ihn als Designer antreibt.

Henning, wie kamst du zur Mode?
Ich bin in einem kleinen Dorf nahe der deutsch niederländischen Grenze in Westfalen aufgewachsen. Zuerst habe ich in Köln Design studiert. Das Studium war sehr theoretisch und konzeptuell ausgelegt, und Mode gehörte nicht zum Lehrplan.
Nach dem Vordiplom wechselte ich an die Universität der Künste um Modedesign studieren zu können.

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Was kam dann?
Ich habe dann an der Universität der Künste in Berlin studiert; im Studium habe ich sowohl Männer- als auch Frauenkollektionen entworfen. Allerdings lege ich mittlerweile meinen Schwerpunkt auf Menswear.
Männerkleidung ist im Gegensatz zu Frauenbekleidung sehr stark an formale Regeln gebunden. Für mich besteht die Herausforderung darin, diese Regeln zu hinterfragen, ihre Grenzen auszuloten oder zu verschieben.
Meine Herausforderung ist: In wieweit kann ich Neues schaffen ohne, dass der Mann sich in meiner Mode verkleidet fühlt?

Wie gehst du an eine neue Kollektion heran?
Inspiration für meine Entwürfe ziehe ich aus den unterschiedlichsten Dingen.
Dies kann ein Buch sein, die Arbeit eines Künstlers, Filme, Musikvideos, Comics, Verpackungen von Süßwaren, der Rummelplatz.
Wenn die Idee zu Kollektion steht, beginne ich die einzelnen Silhouetten und Teile zu skizzieren. Danach arbeite ich an den Schnitten, der Outfits und suche paralell Stoffe.

Was war die konkrete Inspiration für deine Abschlusskollektion?
Das Feiern einer Party ist Sinnbild für meine Kollektion »Celebration«. Hierfür habe ich mich von den 20er Jahren inspirieren lassen und dem Bild des ausgelassenen Feierns.
Die Outfits orientieren sich stark an klassischer Herrenabendkleidung wie beispielsweise dem Smoking.
Elemente wie Luftschlangen oder Konfetti finden sich als Paillettenprint oder Hemdfransen wieder. Der pinke Mantel aus Folie ist vom Balloon Dog von Jeff Koons inspiriert.

Wie stellst du dir die Zukunft vor?
Was die Zukunft bringt lasse ich einfach auf mich zukommen. Jetzt freue ich mich erstmal auf das Finale in Hyères.

Wir wünschen viel Erfolg in Hyères.