Fashion Film Variety: Winter Edition Part 3 (Charlie Le Mindu, Louis Vuitton, Nina Ricci & Salasai)

Charlie Le Mindu schafft Synergien zwischen Haar und Mode; er kreiert die Haute Coiffure, die beide Welten auf besondere Art und Weise vermischt.
In seiner aktuellen Kollektion ließ sich der extravagante Modedesigner und Perückenmacher, der Lady Gaga zu seinen Fans zählt, vom glamourösen Futurismus der 30er Jahre, und aus Elementen des französischen Klassizismus inspirieren.

Im gleichnamigen Video „Charl’ de Jouy“ von Zoe Hitchen zeigt sich der Designer selbst in einer ironischen Inszenierung als Sänger, umrahmt von Models, die seine Kreationen tragen.
Dabei erinnert der Auftritt ein wenig an eine Grease-Performance mit einem zeitgenössischen Ansatz.

Marc Jacobs inszenierte die aktuelle Ready-to-Wear Kollektionspräsentation für Louis Vuitton in einem spektakulären Auftritt: Eine riesige Lokomotive fuhr mit Dampf in den Saal, daraus stiegen Models in Begleitung von Portiers und liefen über den Laufsteg.

Das mehrdimensionale Video „Prêt-á-Porters“ vom Multitalent John Wright zeigt ein Wortspiel im Titel um „porter“ (tragen) und „Porters“ (Portiers) und setzt sich kunstvoll in Szene.
Zum Song „One Life Stand“ von Hot Chip zeigen sich Hunderte von uniformierten, schönen Pagen und performen hypnotisch um eine einzigartig elegant gekleidete Frau – die Mode wird dabei fast in den Schatten gestellt.

Der für seine Graffitidruckdesigns bekannte Post-Punk Künstler Stephen Sprouse wurde im Jahr 2000 von Marc Jacobs um eine Zusammenarbeit gebeten. Heraus kam eine brilliante und zeitgenössische Kollektion für Louis Vuitton mit Kultstatus.
Stephen Sprouse, der bis dahin am Rande des Existenzminimums lebte, erlangte Weltruhm. Kurz darauf, im Jahr 2004, verstarb er im Alter von 51 Jahren an Lungenkrebs.
Acht Jahre nach der Kooperation entwarf Marc Jacobs nun eine Re-Edition der Graffiti-Linie. White-Lodge Regisseurin Anita Fontaine zeigt im Video zur aktuellen Saison eine Hommage an den Graffiti-Künstler und dessen avantgardistische Vision.
Der Background des Videos wird zum Leben erweckt, ebenso das Hintergrundrauschen des Bildschirms, ähnlich wie beim Graffiti selbst, wo bloße Betonwände zum Canvas werden. Anita Fontaine ließ sich von Sprouse Praktiken hierzu inspirieren; nebenbei präsentiert sich die Kollektion mit den ikonischen Drucken aus der vergangenen und der aktuellen Linie.

Das in Perth, Neuseeland ansässige Label Salasai arbeitete, in Anlehnung an den ikonischen Stil der 50er und 70er Jahre, mit den Regisseuren Tay Kaka & Claire Little am Kurzfilm „Heartland“ – einer filmischen Hervorhebung der Kleidung durch die Ungeschicklichkeiten menschlicher Emotionen.
Das amüsante und kurzweilige Video mit Royal Tenenbaum-Charakter wurde mit einer 5DMII gedreht. Es zeigt zwei Models in einer dysfunktionalen Beziehung, lebend in einem Zustand des Chaos. Die Frau übernimmt hierbei den dominanten Part, während der Mann recht verwirrt zu sein scheint.
Mit intensiven Blicken in die Kamera präsentieren die Protagonisten ihr bürgerliches Leben und verlieren dank der Kleidung im 70er-Jahre Look nicht ihren Stolz.

Für die Herbst Winter 2012/13 Saison entschloss sich Nina Ricci erneut für eine Zusammenarbeit mit dem Künstler-Paar Inez van Lamsweerde & Vinoodh Matadin. Heraus kam eine surreal-verträumte Vision, bei der das Model Kati Nescher am Seewasser nippt und anschließend animierte Kreaturen zum Leben erweckt, die von Jo Radcliff konzipiert wurden.
Mystische Klänge und rückwärtsgesprochene Verse geben dem Video einen verstörenden Charakter um die romantische Kollektion.