Sebastian Dahlmans – Talent aus Berlin

4BP4305
The Last Curtain Call von St. S©bastien

Sebastian Dahlmans, mit seinem Label St. S©bastien, ist eines der neuen Talente, die Berlin der Modewelt zu bieten hat. Erst in diesem Jahr schloss er die Modeschule Esmod ab und präsentierte seine Diplomkollektion The Romanow Tragedy – Last Curtain Call“.

Den Untergang der Familie Romanow wählte er zu seinem Thema, weil er die Zuschauer gerne an vergangene, glorreiche Zeiten erinnern und er durch seine Inspirationsthemen selbst noch etwas lernen wollte. So bildet für ihn die Geschichte aus Tradition, Glanz und Verderben, die sich über mehr als 300 Jahre erstreckt und einen großen Teil der Geschichte Russlands ausmacht, und die Diskrepanz zwischen überwältigendem Prunk und herrschender Weltmacht und einfachem Familienalltag eine höchst spannende Grundlage für diese Kollektion.“

4BP4357
Mix aus harten und weichen Stoffen

Um den Prunk des Zarenreiches und den Untergang desselben in einer Kollektion zu vereinen, benutzte er sowohl feste, als auch weiche Stoffe: Seide, Crêpe Satin, französische Webspitze oder aber auch Kalbsleder. Diese Gegensätze versinnbildlichen die widersprüchliche Geschichte der Familie, Wasserfallelemente in den Kleidern spielen auf den Fall des Last Curtain“ an. Dabei herausgekommen ist eine opulente Kollektion, die des letzten Vorhangs würdig ist, und die erst ganz kurz vor der Grenze zum Kostümbild zum Stehen kommt.

4BP4704
Opulenz, Dekadenz

Vor Kurzem gewann er nun mit der Kollektion den Innovationspreis des Gesamtverbandes textil+mode im Bereich Modedesign und hat damit ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, sowie Sachleistungen aus denen er zwei wählen darf, erstritten.
Das Preisgeld fliesst in die nächste Kollektion. Obwohl er gerade überlegt, in großen Unternehmen Erfahrung zu sammeln, würde es ihn reizen, wie sein Vorgänger Michael Sontag – auch Gewinner der Innovationspreises – im nächsten Programmheft der Berliner Fashion Week aufzutauchen.

4BP4554
Die Tragödie der Romanows

Sein Label St. Sebastien ist also eines, von dem man hoffentlich noch hören wird. Genau das ist auch das erklärte Ziel des 23-jährigen: die Welt von ihm hören zu machen – es wäre schade, wenn nicht.