Alexander Wang AW 2013, Bild via
New York kämpft gegen den Blizzard, doch die Modewelt lässt sich davon nicht beeindrucken, und winkt weiterhin namhafte Designer, Redakteure und Einkäufer durch Schneewehen zum Catwalk im Lincoln Center.
Seit Donnerstag zeigen dort die amerikanischen Designer ihre Looks für Herbst/Winter 2013 – Zeit für eine Halbzeitbilanz.
Alexander Wangs finale Show vor seiner mit Spannung erwarteten Premiere bei Balenciaga war auf jeden Fall einen Besuch wert, denn es ging flauschig zu. Wang kombinierte Burka-ähnliche Kaschmiroberteile; schwarzer Pelz und schwarzes Leder verleihen der Kollektion eine Gothic-Optik, feminin-kastige Schnitte, metallisches Silber und viel Grau wirken fast wie eine Hommage an die Wolkenkrater New Yorks.
Ob beim Entwurf dieser Kollektion wohl Abschiedsschmerz mitschwang?
Letzte Woche lief David Beckham noch durch die Vorgärten Hollywoods in seiner neuen H&M-Unterwäschekollektion, nun durfte Victoria Beckham sich auch mal wieder von ihrer Modeseite zeigen.
Ihre Herbst/Winter-Kollektion 2013 zeigte „Männliche Modernität“, die zwar zurückhaltend und manchmal auch fast bodenständig wirkte, aber auch ein paar ausgefallene Raffinessen barg.
Colourblocking mit Violett, Dunkelblau und leuchtendem Gelb zu traditionellem Tweed, Anzugmäntel mit Eingriffschlitzen und alles sehr körperbetont.
Bei Y3, Yohji Yamamotos Linie für Adidas, kam man auf seine Kosten, was etwas futuristischere Looks betrifft: es gabe lange, schwarze Gewänder, Glanzoptik, Neongelb und Karomuster als schräge Kombination ein paar durchsichtige, ärmellose Regenmäntel zus ehen.
Die 3 Streifen stellten sicher, dass Adidas immer noch seine Finger im Spiel hat. Ob die bunten Turnschuhe nun passten und den Colourblock ergänzten, oder optisch störten, darüber kann man sich streiten.
Joseph Altuzarra eröffnete seine Show mit dramatischen Pianospiel und auffälligen Augen-Make-Up. Abseits davon gab es viel Schwarz-Weiß-Kontraste, Lagenlook mit Lederjacke über dem beigen Mantel, pompösen Pelz im Stinktiermuster und Muffs im selbigen Muster gegen die Kälte. Schlichtheit gepaart mit kastigen und puffigen Schnitten ergab hier eine gut funktionierende Symbiose.
Weitaus fröhlicher und lebendiger ging es bei Mara Hoffmanns Show zu. Die Designs strotzten nur so vor Farbe, Indiomustern, afrikanischen Inspirationen, alles unterlegt mit tranciger Musik. Besonders häufig bekommt man solch farbenfrohe Kreationen, besonders bei der sonst recht kommerziell ausgelegten New York Fashion Week, nicht zu sehen. Eine wahre Abwechslung für das Auge.
Tommy Hilfiger eröffnete seine Show mit Oasis‘ Klassiker „Wonderwall“. Danach folgten Karomuster, viele Karomuster, selbst der Boden passte zu Mantel und Anzughose. Glencheck, Pepita und Rautenmuster wurden abgelöst von Pelzeinlagen und schicken, klassichen Anzügen mit akuratem Schnitt. Eine runde Kollektion im typischen Preppy-Hilfigerlook.