Natalia Kills – Trouble

Wenn ein Pop-Album mit einem Intro beginnt, in dem Sirenen und die Sängerin zusammenhangslos ein paar Floskeln vor sich her zitiert, konnte man denken, dass man aus Versehen Lady Gagas neue Scheibe erwischt hat. Doch schnell verfliegt dieses Gefühl und man realisiert, dass Natalia Kills einen wieder in ihr „düsteres“ Reich einlädt.

Natalia-kills-style

Natalia Kills hatte mit ihrem ersten Album 2010 für einen kleinen Hype gesorgt. Mit ihrer ersten Singleauskopplung „Mirrors“ in der sie zum BDSM aufrief und das bevor Rihanna sich dafür erwärmte, schaffte sie es den Nerv der Zeit zu treffen. Darauf folgten teils intelligente, teils düstere Tracks, die jedoch stetig oberflächlich und einfach blieben, sodass man nie genau wusste, was die Engländerin einem eigentlich sagen wollte.

Album Cover Trouble von Natalia Kills

Album Cover Trouble von Natalia Kills

Nun meldet Natalia Kills sich mit einem Album zurück in dem sie gelobt, mehr über sich Preis zu geben. Ihr Album „Trouble“ fühlt sich an wie eine Mischung aus Crystal Castles und Taylor Swift, die auf eine wundersame Art und Weise ein Kind mit Lady Gaga bekommen haben, welches knapp bekleidet in einer Telefonzelle masturbiert (Siehe Video).
Nichts gleicht dem alten Album, was auch das Ziel war. Natalia Kills versucht sich in verschiedene Genres uns verzichtet im Großteil auf den in der Popmusik fast schon obligatorischen Dub-Step.

Ihre Texte sind voll Anspielungen auf die Pop-Kultur, zudem sorgt sie auch dieses Mal wieder für zweifelhaftere Andeutungen wie „Drink the Cool Aid“ in dem Track „Controversy“, eine mehr als zweideutige Aufforderung. Von Stimmverzerrungen bis hin zu kleinen Rap-Einlagen Natalia Kills hat alle Register gezogen und liefert somit ein Pop-Album, das beim ersten Zuhören echt anstrengend ist, aber schnell an Tiefe gewinnt.