Es ist nun die 3. Saison auf der London Fashion Week für die junge Central Saint Martins Absolventin Masha Ma. Die gebürtige Chinesin lebt und arbeitet in London, und ist hier, nach zahlreichen Auszeichnungen, fixer Bestandteil der Modeszene.

In der am Sonntag gezeigten H/W 2011 Kollektion führt sie ihre Ästhetik weiter und erinnert damit wieder an säuberlichst gefaltete Origami. Auch für diese Saison arbeitet sie mit viel beige/natur bis grau, und zarten Mint- und Fliedertönen.
Dazu allerdings kombiniert sie farblich schlicht aber kontrastreich ein sattes Rot oder schafft klare Linien mit Schwarz und Weiß.
Die fließenden Stoffe umspielen die Silhouette, die auffälligen, und von ihr bekannten Drapierungen von Frontpartien der Oberteile zeichnen zusätzlich weibliche Formen. Auch prägnant für diese Kollektion sind die häufig hochgeschlossenen aufwendig-geschnittenen Krägen.

Einige wenige Lederteile sollten auch in Masha Mas Entwürfen nicht fehlen. Eyecatcher aller Stylings waren jedoch die leuchtend roten Overknee-Lackstiefel. Im Spiel mit der im Moment oft gesehenen Porn & Bondage Optik, schafft sie damit den von ihr gekonnt inszenierten verruchten Touch, der ihr in der vorherigen Kollektion mit blanken Brüsten gelungen war.
Als kleine Anekdote zur Schau sei erwähnt, dass sich die Designerin selbst, allen Erwartungen zum Trotz, im Anschluss des Catwalks nicht blicken ließ. Ob aus Schüchternheit oder einer Art Understatement?
Immerhin versüßen kleine Rätsel den Alltag der Modeszene.

Claudia Oberaigner