Mann muss es sagen, wie es ist: die Skandinavier stehlen den Briten im eigenen Lande fast die Show. Der Fashion Scandinavia Movement Showroom, der in den Hallen des Somerset House während der London Fashion Week zu sehen war, zeigte die Genialität der Designer aus Dänemark, Schweden und Norwegen in all ihrer Vielfalt.
Die dort ausgestellten Designer repräsentieren die cleane Coolness der drei nordischen Länder, die für ihre minimalistische Avantgardeästhetik berühmt sind. Dementsprechend zeigten sich in dem Showroom ausgefallene, detailreiche und raffinierte Kreationen aus dem hohen Norden. Zum Beispiel ein Jeansensemble mit Schnürsenkelbordüre von Ingvild Abrahamsen aus Oslo, oder eine Lederkreation mit eingearbeiteten Gewichten von Pål Luis Sanchez.
Anne Sofie Madsen überzeugte mit romantisch-pastelligen Exoskeletten, Fell und Chiffon. Der so entstehende morbid-zarte Charm ihrer Kollektionen sucht seinesgleichen.
Freja Dalsjös in schwerster Handarbeit abgeformte Lederkreationen ahmen den Körper nach und begeistern mit unkonventionellen Farb- und Materialkombinationen.
Trine Hav Christensen, eine Absolventin des Royal College of Art 2012, hat sich auf eine geschwungene Linie spezialisiert. Seien es Rüschen oder Applikationen, das Wellenförmige zeichnet ihre Ästhetik aus, ein spannender Materialmix rundet sie ab.
Passend zum Showroom erscheint bei Thames & Hudson das Buch von Dorothea Gundthoft, Fashion Scandinavia:Contemporary Cool.
Die Skandinavier – eine echte Bereicherung der London Fashion Week.