Glanz einer Epoche – Jugendstilschmuck

jugendstil ex 2011

Fast jeden verzaubert ein Ausflug ins sonnige Wien. Seine Gassen & Märkte, die schicken Menschen im 1. Bezirk und seine Architektur lassen einen bei fast nostalgischen Klängen der Kaffeemühlen und dem Traben der Hufe unzähliger Fiaker in Gedanken an längst Vergangenes schwelgen. Stark geprägt ist das Stadtbild und Wiens Atmosphäre von einer Epoche um die Jahrhundertwende.
Als auch die Monarchie in Österreich langsam ihr Ende fand, war Art Nouveau ein Trend der Zeit und der Jugendstil war im Vormarsch. So bezeichnet werden nicht mehr als etwa 25 Jahre um 1900.

Im Leopoldmuseum gibt es dazu derzeit eine Ausstellung des Schmucks dieser künstlerischen Strömung. Vom 25.02. bis 20.06.2011 läuft Glanz einer Epoche – Jugendstil-Schmuck aus Europa und beschreibt mit wunderschönen Exponaten die Stimmung und das ästhetische Empfinden während dieser Zeit.

Ihre Vorbilder fanden auch die Juweliere dieser Zeit in Frankreich. Von Nation zu Nation wurden die Einflüsse jedoch neu interpretiert, und unterscheiden sich dadurch in ihrer Umsetzung und Ausführung. Verbindende Elemente sind jedoch die ornamenthafte und florale Ästhetik, grazile Ranken und das Thema der Symmetrie. Gängige Techniken waren Cloisonn© (japanische Tradition), plique à jour oder Fensteremail. Bei leztgenannter wird hauchdünnes, durchscheinendes Email durch Edelmetallstege verbunden.
Die Schmuckstücke sind beispielsweise gefertigt aus Gold, Edelsteinen, Diamanten, Rubinen, Opak oder Silber. Einzig der Pionier unter den Goldschmieden Ren© Jules Lalique verarbeitete auch unedle“ Materialien wie etwa Horn, und beschreibt damit seinen Anspruch auf außergewöhnliches und neuartiges Design (weitere wichtige Schmuckkünstler waren: die Franzosen Lucien Gaillard und Georges Fouquet, oder die Österreicher Kolo Moser, Josef Hoffmann, Gustav Fischmeister und Josef Maria Auchentaller).

Häufig wurden in den Entwürfen Schmetterlinge, Käfer, Insekten oder (vor allem in Belgien) Frauengesichter dargestellt. Alle ausgestellten Stücke wirken unglaublich kostbar und zerbrechlich (bis auf die britischen Exponate, die eher an Metall-Schmiedekunst und zerbeulte Rückspiegel erinnern), und ließen die Damen von Welt bestimmt strahlen.

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Josef Hoffmann 1905

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Kirchgaessner & Kraft, 1903-05

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Hans Christiansen, 1901

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Ren© Lalique, 1904

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Gustav Fischmeister, 1910

Von Steckkämmen über Broschen, Ketten und Diademe, bis hin zu Ringen und Gürtelschnallen, hat das Leopoldmuseum gemeinsam mit dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt zusammengetragen, um mit Hilfe von vielen Privatbesitzen die Belle Epoche in ihrem Glanz und Glamour zu zeigen.

Glanz einer Epoche – Jugendstil-Schmuck aus Europa
Leopoldmuseum Wien
25.02. – 20.06.2011