Eine der vielen Konsequenzen der Internet-Medienrevolution ist die Tatsache, dass die Informiertheit der Konsumenten ihre Position gegenüber (Mode-)Marken stärkt. Einerseits haben sie heute eine grössere Produktauswahl, andererseits scheint es so zu sein, dass allein die Tatsache des erleichterten Feedback (Blogs, Kommentare, Mails, Foren etc.) ein neues Gefühl der Ermächtigung schafft.
Dieses neue Selbstbewusstsein wird von Firmen und Konzernen erkannt, und man hat begonnen, die Kunden in einige Geschäftsprozesse miteinzubeziehen.
Während eine (Mode-)Firma üblicherweise ein relativ genaues Bild ihrer eigenen Vision hat, findet man nun vermehrt den Versuch, potentielle Kunden in die Neuformulierung der Vision einzubinden, sie können mitreden, wer oder was eine Firma ist, und was ihre Produkte sein sollen.
So auch Nike, die interessierten Nutzern mit ihrem Nike iD Projekt die Möglichkeit geben, Designs für Sneakers selbst zu gestalten.
Ein konkretes Beispiel für Nike ́s Aktivitäten ist der am 06.03.2007 beginnende Wettbewerb „AF1 Playoffs“ in Zusammenarbeit mit der Sneaker-Community „Sneakerplay“.
Teilnehmer können das „Nike Air Force 1″ Modell neugestalten, das Gewinner-Modell wird dann von Nike in einer exclusiven Auflage produziert.
Dieses sogenannte „Crowdsourcing“ (in etwa: Outsourcing an die „Menge“) schafft ein Gefühl der Teilhabe und ist ein wichtiger Schritt in Richtung kundengesteuerte Produktion.
Sicherlich spielt bei diesen Ansätzen der PR-Aspekt eine wichtige Rolle, gleichzeitig erkennt man aber auch immer mehr, dass die heutige Möglichkeit für Kunden „zurückzureden“ nicht nur die Chance birgt, deren Wünsche zu erfüllen, sondern auch die Gefahr, in Zukunft irrelevant zu werden wenn man diese Chance nicht nutzt.