Buch: „We Love Magazines“

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Jeder kennt das Gefühl, ein geliebtes Magazin/Magazine/Mag/Zeitschrift druckfrisch vom Zeitschriftenregal zu nehmen und sich auf die Reise, auf die man eingeladen wird, einzulassen.
Diesem Gefühl geht -im Grunde genommen- das vor kurzem erschienene Buch „We Love Magazines“ nach.

Begleitend erschienen zum internationalen Magazin Symposium „Colophon“ in Luxemburg, beleuchtet es die verschiedenen Aspekte dieses Universums, insbesondere des Universums der Popkultur Magazine.
Gleichzeitig ist es aber eine Geschichte der beteiligten Persönlichkeiten, bei denen die Liebe zur Sache vor dem Geschäft kam.
So unterschiedlich wie die Magazine, von denen die Welt nur einen Bruchteil kennt, sind die Gründungs- und Niedergangsmythen, sind die individuellen Visionen, die ästhetische, konzeptionelle und ideologische Grenzen hinterfragten, und auf diese Weise sozio-kulturelle Relevanz erlangten.

Ganz besonders gilt das auch für die Mode, derer sich die Magazine angenommen haben.
Das „Lifestyle Magazine“ oder das „Fashion Magazine“ sind heute unverzichtbarer Bestandteil eines Komplexes von Marketing, Ästhetik und Kunst, die der Mode mit Hilfe der zahlreichen Ausdrucksmittel wie beispielsweise des „Editorial“ eine Qualität verleihen, die sie ohne dieses Medium nicht hätte.
Und obwohl Magazinen -und Print im allgemeinen- in der letzten Zeit ihr Alleinstellungsanspruch durch das Internet streitig gemacht wird, ist nicht abzusehen, dass sie je völlig ersetzt werden.

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Das vorliegende Buch untersucht nun dieses Phänomen, wobei es sich -jeweils besprochen von kompetenten Autoren- der verschiedenen Bereiche der Magazinkultur annimmt: zugrundeliegende Ideen, Formate, die Bedeutung des Covers, warum Werbung ein Magazin besser macht, und die essentielle Bedeutung des Vertriebs, all das sind wichtige Punkte in der Erforschung dieses faszinierenden Mediums.
Dass aber nicht alle Magazine Erfolg auf dem Markt haben (werden), ist klar, und so gibt es auch einen Blick zurück auf Zeitschriften, die es nicht mehr, und nach Meinung der Autoren -leider- nicht mehr, gibt.

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Mit den beschriebenen Kapiteln sind 10 weitere Kapitel verwoben, die jeweils von den Machern ausgewählter Zeitschriften selbst gestaltet wurden, und in denen sie ihr Produkt vorstellen.
Zu diesen gehören u.a. Shift!/D, ROJO/E, Frame/NL, Coupe/CAN, S Magazine/DK, Yummy/FR und STREET/FRUiTS/TUNE des Japaners Aoki Shoichi.

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S Magazine; STREET/FRUiTS/TUNE

Nicht fehlen darf auch die „Revolution i-D“ des ehemaligen Vogue Art Directors Terry Jones, einer der Protagonisten des Paradigmenwechsels in der Mode, der diese mit dem „straight up“ aus ihrem Olymp auf die Strasse (zurück)brachte, wo sie heute mit Hilfe der Street Fashion Fotografie weltweit zur Inspirationsquelle wird.

Was aber „We Love Magazines“ zusätzlich praktisch und besonders wertvoll macht, ist die derzeit wohl umfangreichste Auflistung von insgesamt 1156 internationalen Popkultur-Magazinen, die neben dem -selbstverständlich- anspruchsvollen Layout das Buch selbst zu einer Perle der Popkultur macht.

Das internationale Magazin Symposium „Colophon2007″ fand vom 09.03. – 11.03.2007 in Luxemburg statt, wo sich Herausgeber, Art Directors, Journalisten, Fotografen, Illustratoren und viele andere Interessierte trafen, um sich über Magazinkultur auszutauschen.

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We Love Magazines
Editions Mike Koedinger
Vertrieb: die gestalten
englisch
herausgegeben von Andrew Losowsky
392 Seiten
16,8 x 23,7 cm
Softcover
Preis: € 35,00 / $ 50,00 / £ 25,99
ISBN: 978-3-89955-188-4