Berlin Fashion Week Juli 2009 – Fazit

Zufall ist es nicht, dass die Bezeichnungen für die verschiedenen Konzepte „Berlin Fashion Week“ und „Mercedes-Benz Fashion Week Berlin“ in der letzten Zeit immer mehr miteinander verschmelzen bzw. verwechselt werden.
Es besteht kein Zweifel, dass das Engagement von Mercedes-Benz/IMG in Sachen Mode in der deutschen Hauptstadt der Hauptimpuls für den Optimismus der ansässigen Szene ist.

Anders Sundt Jensen, Leiter Markenkommunikation Mercedes-Benz Cars

Ein Impuls der zu den verschiedensten Initiativen geführt hat; neben der überraschenden Rückkehr der BREAD & BUTTER Messe, witzigerweise mit BMW Berlin als einem der Hauptsponsoren, bestand die Berlin Fashion Week im Juli 2009 wieder aus einer Vielzahl interessanter Veranstaltungen, die zusammengenommen einen für die Zukunft vielversprechenden Mix darstellen.

BREAD & BUTTER auf dem Flughafen Tempelhof

Seien es die PREMIUM Messe, loyaler Partner Berlins, die „Green Tradeshows“ wie GREEN Showroom oder thekey.to, die neue Lingerie-Messe Boudoir, oder die vielen Labelshowrooms und -präsentationen, Special Sales, WEDDING DRESS, und letztendlich auch die zeitgleich stattfindenden Musikevents wie Diesel:U:Music oder Levi ́s Berlin Unbuttoned, sie alle haben Anteil daran, dass Berlin Fashion Week langsam aber sicher zu einem klingenden Namen wird.

Bedeutet das jedoch, dass sich die Berlin Fashion Week als Modemetropole wird bezeichnen können?
Und woran könnte man die Legitimität dieser Bezeichnung festmachen?
Zuallererst an der modischen Substanz der Mode, die präsentiert wurde, und die durchweg ein solides Niveau, bis auf wenige Ausnahmen jedoch keine besonderen Überraschungen aufwies.
Dennoch tat die Fashion Week, auf der mehr als 30 Shows gezeigt wurden, einen grossen Schritt nach vorne, wie beispielsweise mit der Kollektionspreview von WUNDERKIND Wolfgang Joop als Teil der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin.
Dabei sind die Kommentare von Joop noch vor einiger Zeit zu bedenken:
“Ich misstraue forcierten Aktionen, die nicht aus gewachsenen Voraussetzungen entstehen. Plötzlich heißt es: Hoppla, hoppla, jetzt sind wir alle da, der endlose Laufsteg durch Berlin wie bei der Love-Parade. Ich weiß um die Fragilität meiner Marke.
Gerade etwas scheinbar Oberflächliches wie die Mode müsse man mit äußerstem Ernst betreiben – sonst mache man sich leicht lächerlich, “komplett lächerlich.
In der letzten Saison sah man den Skeptiker nun auf einer Show, und im Juli 2009 war er schon -understated- Teil der Veranstaltung.
Wer weiss, was als nächstes kommt.

Wolfgang Joop während der WUNDERKIND Kollektionspräsentation

Und ein weiteres derartiges Highlight hatte die Berlin Fashion Week neben der Anwesenheit der nationalen und internationalen Prominenz zu bieten: die renommierte Modejournalistin Suzy Menkes, die aus England angereist war, mehrere Shows besuchte, und folgendes zu sagen hatte:
Es ist großartig, dass es in Berlin eine Modewoche gibt und ich glaube auch, dass es wunderbar wäre, wenn sie die Designer aus ganz Zentraleuropa anziehen würde.
Dann würde Berlin ein Modezentrum für die gesamte Region werden und dem Rest der Welt Mode zeigen – wie sie ist.“

Suzy Menkes bei der LALA BERLIN Schau