Wien und Mode ist eine eher unübliche Assoziation, Wien und Kunst – das passt eher. Gut, dass die Ausstellung Get in the Haze im Wiener MuseumsQuartier alle drei verbindet. Die hybriden Gebilde, die dort zu sehen sind, bilden eine Schnittstelle zwischen Kunst und Mode, agieren in der Grauzone, dem „Nebel“ dazwischen.
Kuratiert von der in Spanien geborenen Lliure Briz, findet sich in der Ausstellung ein Sammelsurium an vor allem Antwerpener Künstlern, Modedesignern, Fotografen und Performern die weder in der einen, noch in der anderen Kategorie eindeutig verortbar sind und die Frage „Wo endet Kunst, wo beginnt Mode?“ absichtlich unbeantwortet lassen.
Lars Paschke, ein Berliner, ist seit seinem Abschluss an der Royal Academy of Fine Arts in Antwerpen bekannt für seine Experimentierfreudigkeit, insbesondere im Bereich Farben. Für das Projekt „Ornament ist Verbrechen. Verpackung ist das halbe Leben“ experimentierte er mit Kristallzucht an seinen Kleidungsstücken. Die so entstandenen Stücke sind eindrucksvoll, künstlerisch und, wären sie nicht so zerbrechlich, auch tragbar.
Elise Gettliffe bearbeitete Schaumstoff mit filigranen Lasercuttings und kreierte so eine phantastische Utopie aus in kunstvoller Kleinstarbeit zusammengesetzten Blumen und Gewächsen, die sie auch als Kleidungsstücke ausgearbeitet hat, wie hier zu sehen.
Elise Gettliffe, Mood Lighting
Fotografien von Daniel Sannwald und Installationen wie „Bury me standing“ von Andrea Commarosano, sowie mit tausenden Perlen bestickte Kleidungsstücke von House of Matching Colours sind weitere Highlights der überaus sehenswerten Ausstellung.
Daniel Sannwald, Andrea Commarosano
Get in the Haze
freiraum quartier21 INTERNATIONAL // fashion
MuseumsQuartier Wien // noch bis 5. Sptember 2011
tägl. 10-19 Uhr, Eintritt frei