+46 Tradefair Stockholm Februar 2007

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Mode ist ein essentieller Parameter menschlicher Eigen-und Fremdidentifikation. In ihrer konkreten Manifestation ist sie -fast- immer Teilausdruck eines Geisteszustandes, anhand dessen das Individuum die Welt schaut. Und sie muss dementsprechend auch Teil eines Nexus weiterer ähnlich gearteter soziokultureller Manifestationen sein.

Anders gesagt: Mode ist neben Musik, politischer Ansicht, Lifestyle und anderen „Markern“ Ausdruck des individuellen „state of mind“. Emotionale Harmonie entsteht, wenn man sich „seine“ Welt nach diesen Markern gestaltet.

Nun ist die Beobachtung, dass Menschen ihre Beziehungen/Freundschaften an gemeinsamen Interessen -„vibes“- orientieren, nicht neu.
Auch nicht das Phänomen, dass Unternehmen ihre teilweise komplexen Geschäftsbeziehungen miteinander von einer gemeinsamen Unternehmenskultur abhängig machen. Als Beispiel seien die im Musikgeschäft etablierten Independent Labels und Vertriebe genannt, die, obwohl sie zum Teil als Auffangbecken für nicht von den Majors gesignte Labels bezeichnet wurden, immer auch für das hehre Ideal der künstlerischen Freiheit standen.

Auch in der Modeszene ist zu beobachten, dass Geschäftsprozesse wie der Messeeinkauf ähnlich „gestylt“ werden wie im Einzelhandel (z.B. Bread & Butter).
Deutlich sieht man das am Berliner ideal Showroom, der auf den ersten Blick nur Messeleistungen erbringt wie seine Konkurrenten, bei näherer Betrachtung jedoch durch die gesamtkonzeptionelle Harmonisierung eine Atmosphäre schafft, die vielgestaltige Synergien fördern kann.

Das selbe gilt für die schwedische +46, eine junge in Stockholm ansässige alternative Tradeshow, die vom 13.-15. Februar 2007 stattfand, und die sich zum Ziel gesetzt hat, diese Möglichkeiten zu nutzen, um Skandinaviens interessanteste und einflussreichste Modemesse zu werden.
Die +46 besteht zum einen aus der +46 Trade, der eigentlichen Messe, in der Designer, Einkäufer, Presse und andere Akteure zusammenfinden.
Zum anderen aus dem +46 Select Wettbewerb, der für die 3 ausgesuchten in Schweden ansässigen Designern eine Catwalk-Show realisiert.

Die Gewinner des Select Wettbewerbs waren in diesem Jahr

-Els-Marie Lidberg
Absolventin des Beckmans College of Design Stockholm, u.a. Assistant Designer bei The Stray Boys and Ylva Liljefors, Mitarbeiterin von Marc Jacobs und Best Swedish haute couture designer des “Concours International des Jeunes Cr©ateurs de Mode“. Kollektion „Existing Exertion“.

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Els-Marie Lidberg

-Am©lie Marciasini
Absolventin des Beckmans College of Design Stockholm, derzeit Stipendiatin bei Fabrica, dem Forschungszentrum von Benetton in Treviso, Italien.
Kollektion „Bricolage Couture“.

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Am©lie Marciasini

-Magdalena Säfqvist
Absolventin des Beckmans College of Design Stockholm, Kollektion „Identity Crisis“.

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Magdalena Säfqvist

Die Jury für den +46 Select Wettbewerb bestand aus: Nicola Formichetti (Senior Fashion editor Dazed & Confused, Another Magazine, Gründer von Pineal Eyes, Side by side); Ann-Sofie Back (Designer); Patrik Soderstam (Designer); Lee Carter (Gründer Hintmag); Diane Pernet (www.ashadedviewonfashion.com); Sumi Ha (Best Shop und Ideal Berlin); Jerry Bouthier (Kokon To Zai, BoomBox).

Einen kurzen Eindruck von der +46 Select Show bekommt man hier.

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