Start Your Fashion Business Gewinner: Augustin Teboul

Die Finalisten des diesjährigen Start Your Fashion Business Awards, Hien Le, Issever Bahri und Augustin Teboul zeigten hervorragende Kollektionen, wie sie unterschiedlicher kaum hätten sein können. Letzten Endes entschied sich die Jury, in der unter anderem Christiane Arp, Melissa Drier, Anita Tillmann, Alfons Kaiser und Jette Joop saßen, einhellig für das Berliner Designduo Augustin Teboul.
Statt dem einigerorts erwarteten Augustin, nahmen die beiden Designerinnen, Annelie Augustin und Od©ly Teboul den Preis in Höhe von 25.000 Euro und einer Show im Fashionweek Zelt zur nächsten Saison in Empfang.

Die Gewinnerkollektion lief unter dem Titel „Dreams are my reality“ und beschäftigte sich mit dem Hin- und Hergerissensein zwischen Traum und Wirklichkeit. Wie einst der chinesische Philosoph Zhuangzi träumte, ein Schmetterling zu sein und anschließend nicht wusste, ob er nun Zhuangzi oder der Schmetterling sei, so kann man oft, kurz nach dem Aufwachen, nicht zwischen dem eben abgespielten Kopfkino des Unterbewussten und der Realität unterscheiden. Augustin Teboul versuchten in dieser S/S 2012 Kollektion, eben diese versponnenen Wirrungen eines Traumes in ihrer Mode umzusetzen.
Und tatsächlich, trotz der Farbwahl ausschließlich schwarzer Stoffe, zeigten sich diese verknoteten Schicksalsfäden in den Kleidern der Pariserinnen.
Eine weitere Assoziation, hervorgerufen durch die netzartigen Einsätze, Spitzen und (Traum-)Fetzen, ist die mit einem Traumfänger. Insgesamt eine gut durchdachte, tragbare und außergewöhnliche Kollektion, die den ihr verliehenen Preis verdient hat.

Die zweiten Sieger, Issever Bahri, beschäftigten sich in ihrer Kollektion mit Kindheitserinnerungen aus ihren Heimatländern Griechenland und der Türkei. Aufwendige Häkelarbeit, Inspiration an der Blumensprache Selam“ sowie an „Iznik Fayencen“, also einer Keramiktechnik, sowie mediterrane Farben bildeten das Zentrum der Kollektion. Kunstvoll gearbeitete kleine Blumen und Häkelarbeiten, schmückten Pullover, grobe Maschen bildeten einen harten Kontrast zu einem sportlich geschnittenen Blouson – Culture Clash und Integration drückten sich in den Kreationen von Issever Bahri aus. Die beiden Absolventinnen der HTW durften für diese Arbeit 15.000 Euro mit nach Hause nehmen.

Hien Le, dritter Finalist und Gewinner von 10.000 Euro, wühlte für seine Kollektion tief in der Farbkiste und zog dabei genau aufeinander abgestimmte Farbkombinationen heraus, die seiner cleanen Mode einen sehr tragbaren und gleichzeitig mutigen Touch verliehen. Seine Kollektion für Herren und Damen schaffte scheinbar mühelos einen gemeinsamen Nenner der beiden Geschlechter, die in ihrer cleanen Schnittführung und puristischen Herangehensweise herausragend war.

Unter den 10 Finalisten waren außerdem: Blame, Celia Czerlinski, Concis, Don’t Shoot the Messengers, ica watermelon, Saena, und Thone Negron. Voraussetzung für den von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen aus der Taufe gehobenen Wettbewerb waren: das Label muss max. 5 Jahre nach Abschluss einer Modeschule stehen und in Berlin gegründet werden, die Teilnehmer müssen mindestens zwei vorhergehende Kollektionen nachweisen können. Bewertungskriterien für die Jury: Alleinstellungspotential der Kollektion/ Marke, Klare Positionierung und Zielgruppe, Marktfähigkeit der Kollektion, Innovationsgrad/ außerordentliche Designleistung, Aussagefähiger Businessplan und betriebswirtschaftliches Grundverständnis.