Paris Fashion Week: Mal-Aimée SS 2011

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Pariser Newcomer-Label Mal-Aimée lud während der Paris Fashion Week zur Präsentation seiner Kollektion SS 2011 in das mondäne Hôtel de Chaillot, am Place de la Concorde gelegen, ein. Eine stilvolle, elegante Vorstellung einer ebenso anmutigen, wie femininen Kollektion. Eine Art der Präsentation von Mode, die an Chanel Défilées der späten 50er Jahre erinnerte.

Zu klassischer, sanfter Musik schreiteten die Models durch den üppig, mit schweren Kronleuchtern und barocken Spiegel verzierten Raum. Stück für Stück präsentierten sie die gesamte Kollektion der beiden Jung-Designer.
Gründer L©onie und Marius, die sich zu Uni-Zeiten an der Genfer Universität für Kunst und Design kennenlernten, halfen fleißig die Modelle einzukleiden und standen neugierigen Journalisten Rede und Antwort.

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L©onie und Marius

Transparente Bodys mit gepolsterten Schultern, eng anliegende, feste Kleider mit Denim- und Organza-Einsätzen, voluminöse Kurzjacken, Pelerinen, gerade Hosen in Taillenhöhe mit oder ohne Cut-Out, bauchfrei Blusen, und kurze Flatterkleidchen wurden vorgeführt; die Kollektion „Transformer“ zeichnet sich durch eine starke Schnittführung aus. Kollektionsteile wirken skulptural, teils wie Körperpartien eines Roboters. Die markanten Konstruktionen, mit ihren grafischen Volumen, erinnern ein wenig an Balenciagas SS 2008 Kollektion, in der sich Designer Ghesquière vermutlich auch an Robotern orientierte.

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Erfrischendes Sorbet inspirierte die Designer zu ihrer Farbwahl: Zitronengelb, Wassermelone, Pistazie, Nude, Ros© und Babyblau.
Als Kontrast dazu -aus kommerziellen Gründen- einige Teile in schwarz. Immer wiederkehrendes Detail sind umfunktionierte BH-Haken, die an der Vorderseite von Bodys, Oberteilen und Kleidern als Verschluss dienen.
Weitere Details sind hyperbolische Ausschnitte, mehrfarbige Drucke sowie feine Stickereien.
Mal-Aimée entschieden sich in dieser Kollektion für zarte, leichte, transparente Stoffe, wie Acetat, Viskose und feine Wolle in Kombination mit festen Materialien, wie Denim und Jacquard.
Insgesamt eine androgyne, trotzdem sehr feminine Kollektion eines jungen Pariser Labels.
Spannend zu beobachten, wie es sich im umkämpften Modekosmos der französischen Hauptstadt behaupten wird.

Anna Pietschmann

Photo Credit: Anna Pietschmann