Paris Fashion Week: Burfitt SS 08

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Auf einer Mangamesse ist die gebürtige Schwedin Lovisa Burfitt auf die Idee für ihre neue Kollektion gekommen. Ihre am 02.10.2007 im Rahmen der Pariser Fashion Week im altehrwürdigen Petit Palais präsentierten Konichiwa Bitches sind aus Impressionen weiblicher Otaku entstanden, die sie dort gesehen hat: Teenager in Schuluniformen, die sich nur für Manga und sonst nichts interessierten.

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Wie eine Uniform der Verpeilten reiht Lovisa Burfitt zerfetzte Schottenkaros und beliebige Slogans aneinander, wobei immer die bekannte dezente Sexyness der japanischen Schuluniform mitschwingt.
Bei ihrer Kleidung gehe es um den universalen Wiedererkennungswert poprelevanter Symboliken wie dem Eifelturm und Reminiszenzen an Punk und Madonna.
Mit den Worten „n ́importe quoi“ beschreibt die seit 2003 in Paris ansässige Schwedin die Limits der für Konichiwa Bitches verwandten symbolischen Arithmetik. Den nur wenig originellen Titel der Kollektion selbst habe sie ganz bewusst einem Songtitel des schwedischen Peaches-Imitates Robin Miriam Carlsson entnommen.

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Die Kollektion steht im schroffen Gegensatz zu der skandinavischen Strenge, an die man bislang aus dem Hause Burfitt gewohnt war. Schon am Eingang des Petit Palais wartete die Präsentation von Burfitt mit grossen, verspielten Boxen auf, in denen alles gesammelt wurde, das irgendwie relevant sein könnte: Plattencover von Neneh Cherry, Nirvana, The Cure, Titelseiten von Magazinen wie Glamour, Vogue und natürlich das Antlitz von Lovisa Burfitts ewiger Muse, die sich wiederum so gar nicht in das Gesamtbild fügen will: Frida Kahlo.

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Lovisa Burfitt

Text: Johannes Thumfart
Fotos: Rachel de Joode