Marc Philippe Coudeyre, S/S 2013
Marc Philippe Coudeyre ist viel herumgekommen in der Welt. Geboren in Aberdeen von deutsch-französischen Eltern, und aufgewachsen in Schottland, Indonesien, den Vereinten Arabischen Emiraten und Kolumbien, ist es nicht verwunderlich, dass Coudeyre kulturelle Vielfalt und Kleidungsdiversität als Kernthema seiner Arbeit betrachtet.
Nach einem Architekturstudium in Stuttgart und Barcelona besuchte er die Royal Academy of Fine Arts in Antwerpen und gewann mit seiner Abschlusskollektion den Tommy Hilfiger Preis. Nun hat es ihn mit seiner Kollektion für S/S 2013 nach Berlin verschlagen.
Marc Philippe Coudeyre, S/S 2013
Wären all die vorher genannten Stationen seines Weges unbekannt, so könnte man sagen, er habe eine solide, gut tragbare Kollektion mit exotischem Touch geschaffen; jedoch, für jemanden, der die Zeit hatte, die betreffenden Kulturen so aus der Nähe kennen zu lernen, wirken Palmenprints und Blumenkränze im Haar eher platt.
In Anbetracht der schnittechnischen Möglichkeiten, die die Vielzahl seiner Aufenhaltsorte sicherlich geboten hat, wirkt die Kollektion ein wenig zu westlich, zu eurozentrisch. Vielleicht verständlich, soll doch seine Kleidung insbesondere in diesem Kulturkreis getragen werden.
Möglicherweise, und darauf weist ein kaum sichtbarer Totenkopf, eingewebt in eines seiner Shirts hin, wollte der Designer aber auch genau darauf hinaus: welch stereotypes Bild der Westen vom Rest der Welt hat.
Marc Philippe Coudeyre, S/S 2013