Ausstellung: V&A Hollywood Costume, oder Kleider machen Filme

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Johnny Depp als Captain Jack Sparrow in „Pirates of the Carribean“, Kate Winslet als Rose DeWitt Bukater in „Titanic“

Für Modeinteressierte gehört das Victoria and Albert Museum (kurz V&A) bereits seit Jahren zu den Must-Visits in London. Zur diesjährigen Herbst-/Winter Saison haben die Kuratoren in Zusammenarbeit mit dem „Juwelier der Stars“, Harry Winston, eine ganz besondere Ausstellung auf die Beine gestellt und drei Ausstellungsräume des V&A in das mystische dunkle Licht eines Kinosaals getaucht.
Hollywood Costume lässt den Besucher über Leinwände, Videoinstallationen und Modepuppen auf multimedialem Wege in den kreativen Prozess des Kostümdesigners eintauchen, und macht es sich zur Aufgabe, diesen als zentrale Rolle in der Entstehung des Films zu beleuchten.
Vom ersten Lesen des Scripts bis hin zur finalen Produktion auf der Leinwand.

Eingeteilt in drei „Akte“ (Deconstruction, Dialogue, Finale) zeigt das V&A erstmalig die größte Sammlung zum Thema und wurde dank des Engagements der Organisatoren bereits vor Eröffnung zur wichtigsten Ausstellung über Kostümdesign ernannt. Präsentiert werden Filmkostüme von den frühen Anfängen des Stummfilms bis hin zu dem Motion Capture Costume aus Avatar.

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Cruella de Vil „101 Dalmatiner“, Cate Blanchetts Kostüm für „Elizabeth“

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Kate Hudsons Kostüm in „Wie werde ich ihn los in 10 Tagen“, John Travolta in „Saturday Night Fever“, Dorothy in „The Wizard of Oz“

Neben vielen anderen ikonischen Originalkostümen gehören zu den Highlights das charakteristische weiße Kleid von Marylin Monroe aus Das Verflixte Siebente Jahr, Audrey Hepburn’s kleines Schwarzes (von Hubert de Givenchy) als Holly Golightly, und das Gingham Pinafore Kleid der Dorothy in The Wizard of Oz aus dem Jahr 1939 inklusive der original roten paillettenbesetzten Slipper, die als Leihgabe des Smithsonian National Museum of American History nur für eine begrenzte Zeit in der Ausstellung zu sehen sein werden.
Nur Vorsicht: die Flut von Impressionen droht zu überwältigen.

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The Ruby Slippers. Eine Ikone Hollywoods

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Marlene Dietrich in „Marokko“, Kim Basinger „Basic Instinct“, Marilyn Monroe „Das verflixte siebente Jahr“

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Auch er wurde gestylt: Field Jacket, Ray Ban, Irokese. Robert de Niro in „Taxi Driver“

„Bei Kostümdesign geht es wirklich nicht um die Kleidung. Es geht darum, jedes einzelne Mal authentische Individuen zu kreieren“, so Gast-Kuratorin und Hollywood-Kostümdesignerin Deboroah Nadoolman Landis, auf deren Rechnung unter anderen das Video zu Michael Jackson’s Thriller geht.
Das Kostüm ist ein oft in der Diskussion vernachlässigtes Requisit, ohne das kein Film zu wahrer Größe finden kann, ohne das selbst Schauspielikonen und all ihr Talent verschwendet wären. „There is no second chance for a first impression“ gilt ebenso im Film wie im echten Leben.

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Morticia und Gomez Addams, „The Addams Familiy“

Noch bis Januar lädt Hollywood in London mit dieser Ausstellung auf eine nostalgische Reise durch die Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts ein.

Hollywood Costume
V&A Museum
Cromwell Road
London SW7 2RL

Film Stills: V&A
Ausstellungsfotos: modabot