Tsumori Chisato AW 08/09 @ Prêt-a-Porter Paris

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Tsumori Chisato hatte in den Neunziger Jahren das Haus Issey Miyake verlassen und sich selbständig gemacht.
Seitdem überrascht die mittlerweile schon fast sechzigjährige Designerin konstant durch ihre bunten, mit dem Prädikat des Naiven spielenden Entwürfe, die wohl dem zuzurechnen sind, was man in Japan kawaii“ nennt.

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In einem kurzen Gespräch vor der Show liess uns Chisato wissen, sie habe im letzten Jahr Berlin besucht und sei ganz hingerissen.
Besonders imponiert hätten ihr dort die Berliner Philharmoniker, aber auch die junge Modeszene in Berlin habe einen grossen Eindruck auf sie gemacht. Beides habe sie in ihrer neuen Kollektion verarbeitet.

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Klangen diese vor der Show geäusserten Worte Chisatos noch ein wenig nach leerer Schmeichelei, so machte doch die Show selbst klar, dass es Chisato mit ihrer neuentdeckten Liebe für Avantgarde, klassischer Musik und Berlin ernst meint. Zu den Walzern Johann Strauss´ schickte Chisato Models auf den Laufsteg, die in Strick und Silber, viel Erdfarben und Pastell gekleidet waren. Selbst vor Rüschen und Umhängen schreckte die Designerin nicht zurück.

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Obwohl man aus dem Hause Chisato bestimmt schon Fröhlicheres und Gewagteres gesehen hat, war die Mischung aus historischen Reminiszenzen und Pastelltönen ganz spannend. Richtig überzeugen wird Chisato aber auch im Herbst und Winter durch ihre klassisch gewordenen Entwürfe.

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Text: Johannes Thumfart
Photo: Rachel de Joode