BLESS No.30 „Intrarelevance“ – von der Bedeutung des Beiläufigen

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Mit dem Produkt No.00, der Pelzperücke, die Martin Margiela bei der Präsentation seiner AW Kollektion 97/98 zeigte, beginnt die Geschichte von BLESS auf der internationalen Modebühne.

Die Designerinnen Desiree Heiss und Ines Kaag, die es als ihre Aufgabe sehen, „Probleme zu lösen“, fertigen keine Kollektionen, vielmehr präsentieren sie numerierte Produktlinien.

Dabei könnte man es fast als Zufall betrachten, dass sie als Modemacherinnen bekannt sind, denn ihre Arbeit transzendiert die üblichen Berufsbezeichnungen. Wenn Bless überhaupt irgendwo verwurzelt sind, ist es die Welt des Künstlerischen, von wo sie sich der verschiedensten „persönlichen Lifestyle Probleme“ annehmen, die in Produkten aus Bereichen wie Interior Design, Beauty, Styling, aber eben auch Mode münden.

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Dieser Ansatz/Anspruch gebietet es auch, dass ihre hochinteressanten Kampagnen nicht nur die traditionelle „Schau“ als Kommunikationsmittel nutzen.
Models, die kaum etwas mit dem 08/15 Model zu tun haben, laufen wie alle anderen Passanten an einer auf dem Alexanderplatz postierten Kamera vorbei oder sie mischen sich unter die Leute auf Modenschauen anderer Designer; damit werden sie zu subtilen Agenten einer von Bless propagierten Welt.
„Total looks“ sind nicht erstrebenswert, und einmal heisst es sogar in einem Interview: „überall droht Design“, und damit haben sie viel, wenn nicht sogar alles, verstanden.

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So fällt das bewusste Herunterspielen von Wichtigkeit in der Präsentation ihrer Produkte auf, deren Integration in Prozesse der „normalen“ Lebens, womit sie sie einerseits auf ihren Platz verweisen, andererseits eben dieses Leben durch die Tatsache, dass sich dann doch engagierte und intelligente Designerinnen damit befasst haben, adeln.

„Celebrating 10 Years of Themelessness“ heissen logischerweise ein kürzlich veröffentlichtes Buch und eine DVD (die bald auf modabot besprochen werden wird), denn wenn es kein „Thema“ mehr gibt, wird alles zum Thema.

Die 1995 begonnene Zusammenarbeit der Österreicherin Desiree Heiss (*1971, Absolventin der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien) und der Deutschen Ines Kaag (*1970, Fachhochschule für Kunst und Design, Hannover) hat zu einem umfangreichen Output an Produkten und Kunstprojekten geführt.
Sie leben und arbeiten grösstenteils getrennt, Heiss in Paris, Kaag in Berlin.
Bless sind u.a. zweimalige Gewinner des renommierten Andam Wettbewerbs.

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BLESS

Lookbook No.30 Intrarelevance (PDF; 1,4 MB)

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