Beck’s Fashion Experience Show 2008

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Die sechste Beck’s Fashion Experience bildete am Abend des 26.01.2008 den Auftakt der Berliner Modewoche.
Veranstaltungsort war das Kesselhaus der Kulturbrauerei, und ab 21 Uhr versammelten sich dort Fachpublikum, Presse, Prominenz und Modeinteressierte jeglicher Couleur.

Eine fachkundige Jury, die unter anderem aus Sarah Lerfel, Chefeinkäuferin von Colette, Paris, und dem dänischen Designer Henrik Vibskov bestand, hatte sieben Finalisten ausgewählt, die mit logistischer Rundumversorgung durch Beck’s ihre Kollektionen präsentieren konnten.

Um 22:40 eröffnete das Berliner Designerduo Anntian die Show.
Sanfte Blau-, Grau- und Beigetöne, Degrad©-Farbverläufe, klare Schnittführungen und veredelte Sandalen wirkten maritim und frisch, Baumwollstoffe und Jerseys transportierten Leichtigkeit.
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Im Anschluss zeigte die Kollektion der Hamburger Designerin Sabrina Seifried dekonstruierte Schnitte in ähnlicher Farbpalette, ergänzt durch Kanariengelb und kräftigere Blau-und Grautöne.
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Seifried lockerte ihre fast geometrische Schnittführung mit Schleifen, Spitze und Holzknöpfen auf und überraschte mit besonderen Details wie zum Beispiel auf halber Rückenlänge abgeschnittenenJacken.

Josefine Jarzombek aus Berlin zeigte die erste Männerkollektion.
Schlichte, schmale Schnitte mit subtilen Besonderheiten ließen Raum für Kummerbund und goldene Ketten als Hosenträger.
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Diese eher klassisch anmutenden Elemente wurden durch Batik-Farbverläufe und gefältelten Satin gebrochen.

Die Kollektion von Saskia Schijen steigerte sich nach eher zurückhaltendem Anfang zu ganz neuen Eindrücken:
Ihre Models trugen Jacken, deren oberes Drittel an Gummibändern am Kopf aufgehängt und so vor dem Körper transportiert wurde.
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Man sah Knopfleisten, die keine waren und Röcke ohne Rückseite. Teile der Kollektion schienen nur von einzelnen Fäden zusammengehalten und machten einen provisorischen, transparenten und fragilen Eindruck.

Cem Cako präsentierte die zweite Herrenkollektion. Er zeigte grosses Talent im Umgang mit Farb-und Schnittkombinationen. Der in Antwerpen diplomierte Designer schickte die Models in kräftigem Violett, Weiss, Gold, Oliv und Grau auf den Laufsteg und spielte gekonnt mit Längen und Lagen.
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Gesteppte, breite Baumwollgürtel und eine wiederum dekonstruierte Variation des klassischen Trenchs mit verrutschten Schulterklappen unterstrichen die unkonventionelle Herangehensweise des Designers.

Ostwald Helgason experimentierten in ihrer Kollektion mutig und spielerisch leicht mit Farben und Materialien. Applizierte Katzen, Chiffonflügel und -überhaupt -Muster! Lurex, Jersey und mehr Chiffon.
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Zurück blieben der Eindruck geballter Kreativität und Neugier auf deren weiteren Verlauf.

Zum Abschluss der Show war noch einmal eine Männerkollektion zu sehen. Robert Huth, der sich in diesem Frühjahr in Antwerpen niederlässt, zeigte Mode mit belgischer Ästhetik: Schmale Tuniken und Hosen mit breit abgesteppter Kniepartie, aber auch voluminösere Haremshosen.
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Den insgesamt reduzierten Eindruck unterstrichen Materialien wie Leder und Flanell in Schwarz sowie Grau- und Brauntönen.

Die Beck’s Fashion Experience war eine durchweg straff organisierte Veranstaltung, die es erneut jungen Designern ermöglicht hat, noch jenseits aller kommerzieller Verpflichtung und Attitüde ihr Talent unter Beweis und, nach Sichtung und Auswahl durch eine professionelle Jury, zur Schau zu stellen.

Weitere Informationen unter
www.becks-fashion.de

Text: Imke Siefkes
Photo Credit: Ines Grabner