Sasa Kovacevic ist ein in Berlin lebender Designer mit serbischen Wurzeln. Er studierte Modedesign an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und feierte seinen Durchbruch während der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin 2009, als er als Finalist des Designer for Tommorrow Awards seine Kollektion „Lapot“ zeigte. Die Kollektion seines Labels Sadak für S/S 14 steht unter dem Motto „Pride and Individuality“ und bringt ungewöhnliche kulturelle Stereotypen zusammen: Rabbi meets Ninja meets Rapper meets Geisha – oder so ähnlich.
Kovacevics Kollektionen orientieren sich stets an individueller Einzigartigkeit und Innovation, was zugleich auch Message und Aushängeschild des Labels ist. Bei seinen impulsiven und kreativen Inspirationen hat der Serbe an einen seiner Freunde gedacht. Er wollte auf eine künstlerische Art jemanden porträtieren, der von seinen Wurzeln entfremdet und so ein neues Individuum geworden ist.
Seine gesamte Arbeit wurde von der Balkankultur inspiriert. Diese wurde über die Jahrhunderte hinweg von unterschiedlichen Kulturen beeinflusst: vom alten Rom, Byzanz, Österreich-Ungarn, sowie dem Osmanischen Reich. Der Balkan ist bis heute hin- und hergerissen zwischen Europa und dem Orient.
Diese sich scheinbar widersprechenden Elemente sieht man auch Sadaks neuer Kollektion:
Seine Designidee bezieht sich auf die verschiedenen kulturellen Hintergründe, welche mit einer zeitgenössischen Sichtweise verfremdet und schließlich ein neues Ganzes werden. Das bedeutet, moderne Proportionen zu finden; die ständige Suche nach neuen Stoffen und Materialien und das Zusammenspiel von Schneiderei und innovativen Formen.
Kovacevic spielt gekonnt mit voluminösen und üppigen Schnitten und schreckt auch vor mehreren Lagen Stoff nicht zurück. Falten und Raffungen erinnern stark an die traditionelle serbische Kleidung, die eine große Rolle bei ihm spielt. Doch die exakten Schnitte sind nicht das einzige, das an seine Heimat erinnert.
Kovacevic kombiniert außerdem auch traditionelle Schnitte mit modernen Materialien. Er verarbeitet in seinen extravaganten Kollektionen, welche für Herren sowie Damen sind, häufig glänzende Stoffe. Dies können zum Beispiel silberdurchwebte Seide, oder sogar gewachste Baumwolle mit grünen, schwarzen, oder goldenen Streifen sein. Die Farben bleiben dabei stets gedeckt: vor allem Schwarz, Braun und Weiß dominieren in den Kollektionen.
Die Schnitte, Prints, samt Textilstoffe reflektieren Sasa Kovecevics persönliche Signatur, welche unverwechselbar und einzigartig ist.
„Japanese chic“ trifft auf urbane Modernität.
Text: Timo Wenschuch