Macqua @ Fashionized Berlin 27. Januar 2007

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Fröhlich, glücklich und ausgelassen wirkt Meike Vollmar nach ihrer Präsentation im Berliner Club-Restaurant Felix, das die „Fahionized“-Show zu Gast hat. Alles sei harmonisch über die Bühne gegangen, „die Models hatten tatsächlich alle das Richtige an“, erklärt sie lachend.

Harmonie – darum geht es bei ihrem Label in erster Linie. Bei Meike fließt alles. Ob es sich um Materialien handelt oder um ihre Art Dinge zu planen. Daher wohl auch der Name Macqua: der Klang erinnert an etwas Flüssiges und Bewegliches. Acqua bedeutet Wasser und das aus dem Griechischen stammende Wort „magoi“ – Magie schmilzt in den Begriff mit ein. Weich fließen die Materialien an den grazilen Körpern der Models entlang. Dabei ist der Fall der Stoffe einzig und allein durch die Schwerkraft bestimmt. „Gravity“ – dieses Wort begegnet uns in Printform auf einigen ihrer Modelle, angeordnet zu kreisförmigen Mustern. Auch die anderen Prints, die wir sehen, fügen sich in dieses Bild ein: „Magic of Nature“, „purity“, „duality“ aber auch die Wörter „however“ und „whatever“, die wiederum Meikes Denkart widerspiegeln, sind präsent. Auch wer kein großer Freund von Prints ist, kann denen aus der Kollektion von Macqua etwas abgewinnen.

Was für einen Bildhauer der Stein ist, das ist für die Designerin das Material. Bei der Auswahl ist Meike sehr wählerisch.
Jerseys sind grundsätzlich mit Schurwolle versetzt oder aus Modal.
In der gezeigten Kollektion sieht man viel Seide in einem wunderbaren dunklen Blau, schwarzen Cupro, und silber durchzogenen Tencel.
Ihre Mäntel sind ebenfalls alle aus Schurwolle und die Pullover aus Angora.
Qualität muss man eben nicht nur sehen, sondern auch spüren können.
Inspiration hat sich Meike wie viele andere sicherlich bei den 80ern eingeholt. Wir sehen Leggins zur XL-Silhouette. Minikleider und Ballon Shape, dennoch wird der Rhythmus von ein paar Klassikern auch wieder durchbrochen. Ein ganz besonderer Hingucker sind ihre Taschen, die eine Menge Raum für all die Dinge bieten, die eine Frau so mit sich trägt.

„Kleidung dient nicht als reine Verpackung“ erklärt sie und auch durch ihre Arbeitsphilosophie unterscheidet sie sich von den meisten anderen Designern. Meike Vollmar glaubt nicht an Konkurrenz und Pläne macht sie nie. „Immer wenn ich etwas plane, klappt es sowieso nicht, und kommt dann doch ganz anders“. Sie experimentiert mit Stoffen und zufällig entsteht dann etwas, das ihr gefällt „auf einmal ist da ein neues Teil im Raum und ich weiß eigentlich gar nicht, wo es hergekommen ist. Und dann denk ich: schön, dass Du da bist!“ Schön dass Macqua da ist.

Mira Wiesinger