Philippa Holland, Fannie Schiavoni
Rund 200 Aussteller kamen bei der Exhibition der London Fashion Week Ende September 2010 im Somerset House zusammen, um ihre neuen Kollektionen zu präsentieren.
Bemerkenswert war in dieser Saison eine Welle von hervorragenden Schmuckdesignern; getreu dem Londoner Stil waren deren Kollektionen in unterschiedlichem Ausmass vom Geist des Punk durchdrungen.
Die schon etablierte Designerin Philippa Holland, wird von der Natur inspiriert, und nutzt Techniken des Renaissancekeramikers Bernard Palissy; in allen Einzelheiten fertigt Philippa Holland ihren feinen aufwendigen Schmuck.
Diese Saison zeigt einen Schwarm Bienen, Spinnen, Käfer und Stabschrecken: gotisch doch hübsch.
Katie Rowland, die exklusiv Liberty vertrieben wird, ist für ihre “St. Tropez”-Schlagringe bekannt, die dynamisch, hart und doch irgendwie weiblich sind.
Für SS 2011 präsentiert sie eine Kollaboration mit Hasan Hejazi, wobei sie Elemente Hejazis Kollektion für sich aufgriff.
Eine dunkle Farbpalette und Metallschnallen tragen zu einer starken Ästhetik bei.
Steine wie Labradorit und Blausandstein beschwören gleichzeitig Moderne und Mystik herauf.
Die in Londons angesagtem Primrose Hill ansässige Juwelierin Phoebe Coleman entwirft zarten Goldschmuck, der sehr tragbar ist. In dieser Saison wird ihre “Love me Tender” Kollektion, die zierliche Herzen auf feinen 18-karätigen Ketten einarbeitet, von einer auf dem Andersen-Märchen “Der standhafte Zinnsoldat” basierenden Animation namens “Die Papierballerina” inspiriert, die Phoebe mit Kunstfilmmacherin Camilla Robinson produzierte.
Gemma Critchley und Zara Braganca sind Cabinet. Sie sind relativ unbekannt, doch ihre sehr abwechslungsreichen und eigenen Designs werden ihnen sicherlich die ihnen gebührende Aufmerksamkeit verschaffen.
Die SS 2011 Kollektion ist mädchenhaft und theatralisch. Mit Blick auf Brigitte Bardot circa 1956 fängt die Kollektion pariserischen Glanz und einen altertümlichen Stil ein, der durch moderne Augen neu interpretiert wird.
Enge Halsreifen mit übergroßen Edelsteinen in Nude- und Neonfarben sind die perfekte Darstellung des Sommers.
Fannie Schiavoni, die sich einen Namen mit einer Art Rüstung macht, fertigt Schmuck, der eher als Kleidungsstück anmutet. Die rauen industriellen Kettenhandschuhe und Kettenhemden sind androgyn, der Träger muss sich entscheiden, wie er diese Stücke tragen möchte, und kann sie so stylen, wie er möchte.
Der letzte Schrei des London Cool: Dominic Jones, der sein Label im Frühling 2009 mit Unterstützung von Model Alice Dellal launchte, hat jeden, von seinen Freunden bis zu den Redakteuren mit seinen Designs begeistert.
Für SS 2011 nutzt er das Schema Gold und Beschlagnägel, das ihn so beliebt gemacht hat. Die Halskette mit Stacheln in kostspieligem Ros©gold verdeutlicht das Paradox dieser Brand: die harten Designs vermitteln eine aggressive Eleganz und sind doch klassisch.
Katie Rose