Einer der vielen bedeutenden Momente in der kontinuierlichen Geschichte des „Web 2.0″, in diesem Falle: „Fashion 2.0″, wird derzeit vom amerikanischen „Project nvohk“ bestimmt, das es sich zum Ziel gesetzt hat, auf eine neue Art und Weise Kleidung zu produzieren.
Das Projekt möchte mit Hilfe einer grossen Menge von Kleininvestoren ein wirtschaftlich tragfähiges und ökologisch verantwortliches Unternehmen aufbauen.
Das Vorgehen ist relativ simpel: Project nvohk versucht, 20 000 – 40 000 Mitglieder zu gewinnen, die sich verpflichten, 50$ jährlich beizutragen, um das operative Geschäft zu ermöglichen. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder Mitspracherecht bei den unternehmerischen Entscheidungen der Unternehmung.
35% der Nettoprofite werden als Gutscheine an die Mitglieder ausgeschüttet, darüberhinaus erhalten sie weitere Vergünstigungen.
10% der Nettoprofite sollen an Umweltschutzorganisationen gehen.
Diese Form wirtschaftlicher Partizipation ist ein relativ neues Phänomen, und ihr Aufkommen lässt sich direkt mit den technologischen Möglichkeiten des Internet in Verbindung bringen.
In der Tat haben sich in der letzten Zeit in anderen Bereichen schon ähnlich geartete Projekte im sogenannten „Crowdsourcing“ und „Crowdfunding“ hervorgetan, insbesondere das Filmprojekt „A Swarm of Angels“ und der Fussballverein „MyFootballClub“.
Die potentiellen Konsequenzen einer gesellschaftlichen Akzeptanz dieses Konzepts sind auch in der Modebranche enorm, und stellen die etablierten Prozesse von Marketing, Produktion, Vertrieb und Management zur Disposition.
Obwohl die Neuen Medien diese Entwicklungen ermöglichen und beschleunigen, sind zahlreiche Schwierigkeiten zu überwinden, die sich insbesondere an kommunikativen Anforderungen, Engagement der Beteiligten, Organisationsstrukturen, attraktiven Gewinnmodellen und effektiver Erfolgskontrolle festmachen lassen, und eine Art „Design partizipativer Prozesse“ erfordern.
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