Abschlusskollektion von Lisa Gembus
Die Abschlussshow der Esmod Berlin am Dienstag Abend in der Eisenhalle BMW stand unter dem Motto “Urban Fashion” . Insgesamt 16 Kollektionen wurden in der Abendshow einer Jury unter Leitung von Stylistin und Modeikone Catherina Baba präsentiert. In drei Kategorien wurden Preise an die Jungdesigner verliehen: Prix du Jury, Prix Créateur und Prix Aiguille d’Or. Die Show selbst verließ mit der neuen Location, Moderation und professionellen Models das Niveau einer Schulveranstaltung.
Julia Winkler, “Pinky’s Dream, Watch the Room”
Den Jurypreis durfte Julia Winkler mit ihrer Kollektion “Pinky’s Dream, Watch the Room” entgegennehmen. Als Inspiration diente ihr der gleichnamige Song von David Lynch, den sie in fließende Stoffe, gekonnt inszenierte Drapierungen und feminine Silohouetten übersetzte. Wörtlich nahm sie Lynch bei ihrer Farbauswahl: Orangerot und feurige Rottöne mit Einschlag ins Purpurne waren seinen Lyrics entnommen.
Karen Jessen‘s Kollektion aus recycleten Kleidungsstücken, ein Protest gegen die Wegwerfmentalität sowohl von Verbrauchern als auch in der Bekleidungsindustrie, gewann mit ihrer akribischen Handarbeit den Prix Créateur.
Einwegtextilien durch Upcycling zu einem neuen Leben, einem neuen Lebenszyklus, zu verhelfen, ist keine neue Idee mehr, doch die Ausführung ist im Falle Jessens zweifelsfrei gelungen.
Michele Beil, “The Man Within”
Die goldene Nadel, der Preis für besonderes Engagement während der gesamten Ausbildung, ging an Michele Beil , der sich in seiner Kollektion mit dem Krankheitsbild der Schizophrenie beschäftigte. Patchwork mit verschiedenen Materialien kam genauso zum Einsatz wie grobe Maschen; sozusagen Gedächtnislücken in Strick gebannt.
Sehenswert: Abschlusskollektionen von Sonja Dissberger und Louise Friedländer
Photo Credit: Pavel Pass