Buch: „Fashion Now“ Special Edition

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Es klingt schon ein wenig „ambitioniert“, wenn ein Buch erscheint, welches den Anspruch hat, die wichtigsten aktuellen Modedesigner zu listen.
Man fühlt sich an die Zeit der „Tempo“ erinnert, die dafür bekannt war -auch unausgesprochen- permanent den Superlativ zu benutzen, eine Attitüde, die für einige der Grund ist, warum sich die Zeitschrift nur 10 Jahre halten konnte.

Und genau diese Attitüde legt einer der Erfinder des Lifestyle-Superlativs und Gründer des i-D Magazine, Terry Jones hier an den Tag, wenn er sagt: „i-D selects the world ́s 150 most important designers“.
„Fashion Now“ heisst das dazugehörige Buch, das in Zusammenarbeit mit dem Taschen Verlag in einer Sonderausgabe anlässlich seines 25. Jubiläums erschien.

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Yohji Yamamoto

Das Buch, das im handlichen Soft-Cover Format daherkommt, ist ein geballtes Paket Information.
Die ausgesuchten Designer, und/oder Labels bekommen je nach ihnen zugeschriebener Relevanz eine gewisse Anzahl an Seiten zugewiesen, in denen sie kurz in 3 Sprachen (englisch, französisch, deutsch) vorgestellt werden.
Desweiteren gibt es einen quasi-standardisierten englischen Fragebogen, in denen sie selbst zu Wort kommen, sowie eine Auswahl von Fotos, die einen Eindruck vom jeweiligen Modemacher vermitteln sollen.

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Alexander McQueen

Schon beim ersten Überfliegen wird dem mehr oder weniger kundigen Leser klar, dass „Fashion Now“ den anspruchsvollen Versuch macht, einen repräsentativen Querschnitt der Modeszene, wie i-D sie sieht, zu erstellen.
So sind Industrie-„Big Shots“ wie Armani, Lacoste, Ralph Lauren ebenso berücksichtigt wie eine grosse Zahl von Avantgarde-Designern vom Schlage Martin Margielas oder Bless ́. Daneben finden auch Firmen wie Stüssy oder C.P. Company, die sich in bestimmten Märkten ganz besonders hervortaten, Erwähnung.

Durch die Mischung von biografischer Information, Insiderwissen und dem erwähnten Fragebogen schaffen die Herausgeber Porträts, die Labels und Personen kurz und bündig vorstellen.
Bei soviel Wissen auf 576 Seiten ist natürlich festgelegt, was das Buch leisten kann und was nicht. So kann man nicht erwarten, dass man die einzelnen Designer wirklich „kennenlernt“, dafür ist der ihnen zugewiesene Platz einfach zu gering.
Wenn man „Fashion Now“ jedoch als Nachschlagewerk, als „starting point“ sieht, um sich je nach Bedarf oder Lust und Laune mit einem zeitgenössischen Label auseinanderzusetzen, dann wird der immense Nutzen deutlich.

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Raf Simons

Es wurde einmal gesagt, „if you have a big ego, you better be able to back it“.
Und wenn man „Fashion Now“ gesehen hat, kommt man zum Schluss:
Terry Jones, die i-D Redakteurin Avril Mair und Taschen „can back their ego“.

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Fashion Now
TASCHEN’s 25th anniversary – Special edition
i-D selects the world ́s 150 most important designers
Herausgegeben von Terry Jones & Avril Mair
TASCHEN Verlag
www.taschen.com