Wenn sich Pornografie als Style tarnt
Collin McDowell ist dafür bekannt, die Modewelt pointiert zu analysieren und kritisieren. Nun hat der Kolumnist anlässlich des ”Great Gatsby”-Films, den er offenbar graumsam fand, die Modewelt wieder mal unter die Lupe genommen und stellt fest, dass er keine Inhalte sondern nur Vulgarität sieht. [BOF]
Fashion Week wichtiger als Formel 1
Die Stadt Berlin sieht sich oft vor schwierige Grundsatzfragen gestellt. Nun dies: Ferrari wollte die Karl-Marx-Allee für eine Formel1 Party sperren lassen, der Senat aber lehnte ab. Gunnar Schupelius von der BZ nahm dies zum Anlass, eine Event-Prioritäten-Liste aufzustellen und die Fashion Week, für die die Straße des 17.Juli eine Woche gesperrt bleibt, als „nicht wichtig“ zu proklamieren. Vielleicht sollte man ihn daran erinnern, dass an der Fashion Week eine ganze Branche hängt. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass Herr Schupelius auf genau diese Reaktion spekuliert hat und lediglich auf Kommentarfang war.
Außerdem fühlt man sich unweigerlich an die Fußballweltmeisterschaft, bei der die Modewoche dem Public Viewing weichen musste, erinnert: Demnach ist Mode wichtiger als Formel1, aber König Fußball bleibt an der Spitze der Prioritäten. [BZ]
Keine Mitleidskäufe
Der Telegraph analysiert in diesem Artikel die Rezeption von ethischen und grünen Marken und kommt zu dem Fazit, dass grün oder ethisch korrekt sein nichts bringt, solange man die Eitelkeit des Konsumenten nicht in Betracht zieht. Ein sehr zynischer Standpunkt, der aber sehr schön dargestellt wird.[Telegraph]
Der Jungbrunnen der Vergessenen
Von Schapirelli bis Carven, immer mehr Modehäuser vergangener Glorie werden aufgekauft und bekommen ein Facelifting. Das Resultat ist erstaunlich. Die meisten schaffen es wieder, ganz Vorne mit zu schwimmen. Die FAZ erklärt pointiert wie die Investoren und ihre Designer dies geschafft haben und welchen Wert diese Modedinosaurer bergen. [FAZ]
Armanis Zorn über Mailands verpasste Chancen
Armani regt sich über die Fashion Week in Mailand und die Politik der italienischen Mode auf, die Chancen vergebe, international relevant zu bleiben. Der Designer kritisiert andere italienische Labels, ihre Kollektionen andernorts zu zeigen, und fordert, die Modewoche von 7 auf 10 Tage zu verlängern, damit mehr Shows gezeigt werden können. Er will mit gutem Beispiel vorangehen und jede Saison jungen Designern die Chance geben, ihre Mode in seinem Theater zu zeigen.
Armani ist nicht der erste, der die Missstände in Italien kritisiert, auch Miuccia Prada und Carla Sozzani äußerten sich bereits besorgt um die Zukunft der italienischen Mode. [Fashionista]